Russlands Präsident Wladimir Putin hat einen bemerkenswerten Vorschlag in den Raum gestellt: Die krisengeschüttelte Ukraine soll unter die temporäre Verwaltung der Vereinten Nationen gestellt werden, um demokratische Wahlen abhalten zu können. In einem Gespräch mit Matrosen eines Atom-U-Boots erläuterte Putin, dass eine solche Maßnahme in Abstimmung mit den USA, europäischen Staaten sowie Russlands Partnern und Freunden möglich sei. Ziel sei es, eine stabile Regierung zu etablieren, die den Weg für einen Friedensschluss ebnen könnte. Sobald diese neue Regierung im Amt ist, sollen Gespräche über einen Friedensvertrag beginnen, der weltweit Anerkennung finden soll.
Diese Forderung nach einer UN-Fremdverwaltung passt zur Rhetorik des Kremls, der die Ukraine als gescheiterten Staat sieht, in dem extremistische Gruppierungen die Kontrolle haben. Zudem wird behauptet, Präsident Wolodymyr Selenskyj habe kein Mandat mehr, da seine Amtszeit abgelaufen sei. Ukrainische Experten kontern, dass das Mandat durch das Kriegsrecht verlängert wurde, eine Sichtweise, die international anerkannt ist, da Wahlen unter der aktuellen Besatzungslage kaum durchführbar sind.
Gleichzeitig betonte Putin, dass Russland eine friedliche Lösung anstrebe, jedoch nicht um jeden Preis. Er sei bereit für Verhandlungen, auch mit den europäischen Staaten. Dennoch zeigte sich der Kremlchef siegesgewiss, was die militärische Lage betrifft. Laut seinen Angaben kontrollieren russische Streitkräfte fast die gesamte Region Luhansk sowie signifikante Teile der Gebiete Donezk, Cherson und Saporischschja. Die ukrainischen Streitkräfte stünden kurz vor der Niederlage, so Putins Einschätzung, und Russland sei auf dem besten Weg, den Konflikt zu dominieren.