Vor 13 Jahren entflammte in Syrien ein Konflikt, der als Bürgerkrieg begann und sich zu einem internationalen Machtkampf auswuchs.
Im Zentrum: Russland, das Regime von Baschar al-Assad vor dem Kollaps bewahrte und damit seine eigene geopolitische Agenda vorantrieb. Der Preis: unzählige Menschenleben und eine humanitäre Krise, die ihresgleichen sucht.
Strategische Expansion im Schatten des Ukraine-Kriegs
Im Oktober erneutes Grauen: Ein Angriff auf ein Flüchtlingslager in Nordwest-Syrien, der drei Frauen und zwei Kinder das Leben kostete. Die Täter laut UN: russische Streitkräfte. Ein militärischer Grund für den Angriff?
Fehlanzeige. Es ist die jüngste Tragödie in einem Land, das seit mehr als einem Jahrzehnt unter Krieg leidet. Ein Land, in dem mehr als die Hälfte der Bevölkerung unter Hunger leidet, wie UN-Generalsekretär António Guterres anmerkt.
Der unerschütterliche Pakt zwischen Assad und Putin
Russlands militärische und politische Unterstützung für das Assad-Regime hat eine neue Phase der Eskalation in Syrien eingeläutet – die größte seit vier Jahren.
Moskau, fest entschlossen, Assad an der Macht zu halten, hat nicht nur militärische, sondern auch zivile Ziele ins Visier genommen, mutmaßliche Kriegsverbrechen eingeschlossen. Krankenhäuser, Schulen und jetzt ein Flüchtlingslager: Orte des Schreckens, gezeichnet von russischen Bomben.
Putins Langzeitvision für Syrien
Der Syrienkonflikt bot Russland die einmalige Gelegenheit, seinen Einfluss im Nahen Osten und im Mittelmeer auszuweiten, während es gleichzeitig den Einflussbereich der USA beschneidet.
Mit Militärbasen in Syrien sichert sich Russland strategische Vorposten im Mittelmeer. Ein Verlust Assads würde diese Stützpunkte gefährden – ein Risiko, das Putin nicht einzugehen bereit ist.
Die Blockade des Friedensprozesses
Russlands Unterstützung für Assad geht über das Militärische hinaus. Moskau hat wiederholt Vermittlungsbemühungen blockiert und sich gegen jede Form von Kompromiss gestellt, die Assads Machterhalt gefährden könnte.
Der von der UN initiierte politische Prozess zur Befriedung Syriens? Auf Eis gelegt – auf Wunsch Russlands.
Eine Allianz, die den Krieg verewigt
Die Folgen der russisch-syrischen Allianz sind verheerend: Hunderttausende Tote, Millionen Vertriebene und eine humanitäre Katastrophe, die mit jedem Tag schlimmer wird.
Während Russland im Ukraine-Konflikt international im Rampenlicht steht, führt es in Syrien einen Schattenkrieg – mit verheerenden Konsequenzen für die Zivilbevölkerung.
Putins Engagement in Syrien offenbart eine brutale Realität: die Bereitschaft, für geopolitische Interessen über Leichen zu gehen. Während der Welt die Augen auf die Ukraine gerichtet sind, schreibt Russland in Syrien ein weiteres, blutiges Kapitel seiner Außenpolitik. Ein Kapitel, das zeigt, wie weit Putin zu gehen bereit ist, um Russlands Machtanspruch zu zementieren – koste es, was es wolle.