19. Dezember, 2024

Politik

Putins Perspektive: Syrien-Engagement als strategischer Erfolg gewertet

Putins Perspektive: Syrien-Engagement als strategischer Erfolg gewertet

Der russische Präsident Wladimir Putin hat jeglichen Rückschlag in Syrien bestritten und behauptet, dass Moskau seine Ziele trotz des Zusammenbruchs von Baschar al-Assads Regime erreicht habe. In einer ausführlichen, jährlichen Pressekonferenz minimierte Putin die Bedeutung der militärischen Unterstützung, die Russland Assads Regierung über Jahre hinweg gewährt hatte. Putin sagte, der Rückzug von Assad nach Moskau sei kein Misserfolg. Der russische Einsatz in Syrien sei vorrangig ein Präventivschlag gegen die Errichtung eines Terroristenenklaven gewesen. Diese Mission habe man erfolgreich erfüllt, erklärte er. Unterdessen evakuierte Russland hunderte von Truppen und Botschaftsmitarbeitern aus Damaskus, nachdem die syrischen Rebellen das Land in kurzer Zeit überrannt hatten. Die Zukunft der beiden großen russischen Militärbasen in Syrien sei nun ungewiss, so Putin. Er verneinte, dass Russland jemals offiziell in Syrien gekämpft habe, obwohl es seit 2015 massiv mit Truppen und Luftunterstützung eingegriffen hatte. Während die Rebellen auf Aleppo vorrückten, bestehe die Bodenkomponente aus syrischen Kräften sowie pro-iranischen Milizen. Diese hätten ihre Positionen aufgegeben, so Putin, und Russland habe bereits 4.000 dieser Kämpfer nach Teheran evakuiert. Russische Verhandlungen mit den Rebellen über die Zukunft der Militärbasen laufen noch. Satellitenbilder zeigen derzeit Bewegungen von russischen Ausrüstungen an der Basis Hmeimim, was auf einen Rückzug hindeuten könnte. Putin betonte, Russland sei weiterhin in Gesprächen mit allen syrischen Gruppen und Ländern der Region, um eine für beide Seiten vorteilhafte Übereinkunft zu treffen. Ein Verlust der Hmeimim- und Tartus-Basen könnte einen strategischen Rückschlag für Russland darstellen, da sie wichtige logistische Drehkreuze im Mittelmeerraum sind. Währenddessen plant Putin, Assad in Moskau zu treffen und bekundete seine Bereitschaft, mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump Gespräche zu führen, welche seit vier Jahren pausieren. Er erklärte, Russland sei inzwischen stärker geworden, trotz der Schwierigkeiten durch die Invasion in der Ukraine. Putin schloss seine Ansprache, gewürzt mit einem ironischen Zitat, das auf den Schriftsteller Mark Twain zurückgeführt wird, und erhielt dafür Applaus.