02. Januar, 2025

Wirtschaft

Putin zieht die Fäden: Kontrolle über AB InBevs russisches Joint Venture

Putin zieht die Fäden: Kontrolle über AB InBevs russisches Joint Venture

In einem bemerkenswerten Schachzug hat der russische Präsident Wladimir Putin die Verwaltung von Anteilen am russischen Joint Venture des Brauereiriesen AB InBev vorübergehend übernommen. Diese Maßnahme wurde am Montag durch ein Dekret, das auf einer russischen Regierungswebsite veröffentlicht wurde, bekannt gegeben. Bereits im April 2022 äußerte Anheuser-Busch InBev, der weltweit größte Brauer, die Absicht, seinen Anteil an dem Gemeinschaftsunternehmen an den türkischen Partner Anadolu Efes zu verkaufen. Diese Entscheidung war eine direkte Reaktion auf den Ukraine-Konflikt. Doch die russischen Behörden blockierten dieses Vorhaben Anfang dieses Jahres. Ein im April 2023 veröffentlichtes Dekret ermöglicht es Präsident Putin, Unternehmen zeitweise unter staatliche Kontrolle zu stellen. Diese Regelung gestattet dem eingesetzten Verwalter umfassende Kontrolle über die Vermögenswerte, wobei der Verkauf der Anteile ausgeschlossen bleibt. Konkret geht es um 15.831.786.776 Stammaktien und 92.943 Vorzugsaktien des AB InBev/Anadolu Efes Joint Ventures, die nun unter der Fittiche der Moskauer Vmeste-Gruppe verwaltet werden. Dieses Konstrukt wurde vergangenen August gegründet, um solche Übernahmen zu orchestrieren. AB InBev reiht sich damit in eine wachsende Liste westlicher Unternehmen ein, deren Bemühungen, sich aus Russland zurückzuziehen, von den heimischen Behörden torpediert werden.