Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei einer Pressekonferenz in Astana, Kasachstan, deutliche Worte in Richtung Ukraine verlauten lassen. Sollte Kiew den Erwerb von Atomwaffen in Erwägung ziehen, würde Moskau sämtliche Waffen einsetzen, die ihm zur Verfügung stehen, so Putin. Diese Ankündigung folgt Berichten der New York Times, wonach ungenannte westliche Beamte angedeutet haben, dass US-Präsident Joe Biden der Ukraine Nuklearwaffen überlassen könnte.
Putin betonte, dass jede offizielle Weitergabe solcher Waffen eine Verletzung der Nichtverbreitungsverpflichtungen bedeuten würde. Unterdessen zweifelte er an der Fähigkeit der Ukraine, eigenständig Atomwaffen zu entwickeln, deutete jedoch an, dass die Herstellung einer 'schmutzigen Bombe' im Bereich des Möglichen sei. Eine solche Bombe, die konventionellen Sprengstoff mit radioaktivem Material kombiniert, würde von Russland angemessen beantwortet werden.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1991 übernahm die Ukraine deren Nuklearwaffenarsenal, entschied sich jedoch 1994 im Rahmen des Budapester Memorandums für dessen Abgabe im Tausch gegen Sicherheitsgarantien seitens Russlands, der USA und Großbritanniens. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisiert mittlerweile diesen Schritt als Fehler, der sein Land ungeschützt hinterlassen habe, und führt dies als Argument für den NATO-Beitritt an — ein Vorhaben, das Moskau vehement ablehnt.