In einer dramatischen Wendung der politischen Entwicklungen in Pakistan hat die Partei des ehemaligen Premierministers Imran Khan, Pakistan Tehreek-e-Insaf (PTI), ihre Straßenproteste in Islamabad vorübergehend ausgesetzt. Die Entscheidung folgte einer umfassenden nächtlichen Razzia der Sicherheitskräfte in der Hauptstadt, bei der Hunderte von Menschen festgenommen wurden. Diese Ereignisse wurden von lokalen Medien am Mittwoch berichtet.
Laut einer Erklärung der PTI, über die der Sender Geo News berichtete, sei es vorerst zu einem Abbruch der Proteste gekommen, in deren Verlauf bislang sechs Menschen, darunter vier paramilitärische Soldaten und zwei Demonstranten, ihr Leben verloren haben. Ein Parteisprecher stand zunächst für eine Stellungnahme nicht zur Verfügung.
Tausende Demonstranten hatten sich im Stadtzentrum von Islamabad versammelt, wo ein Konvoi unter der Führung von Khans Ehefrau Bushra Bibi mehrere Sicherheitslinien durchbrach und bis an den Rand der stark befestigten roten Zone der Stadt gelangte. In einer koordinierten Aktion der Sicherheitskräfte, über die sowohl Geo News als auch ARY berichteten, wurden die Proteste durch einen massiven Einsatz im dunklen Zentrum Islamabads mit Tränengas nahezu vollständig aufgelöst.
Am Mittwochmorgen waren städtische Arbeiter damit beschäftigt, Trümmer zu beseitigen und einige der Versandcontainer zu entfernen, die die Straßen in der Hauptstadt blockierten. Die verriegelte rote Zone war frei von Demonstranten, aber mehrere Fahrzeuge blieben zurück, darunter die ausgebrannten Überreste eines Lastwagens, von dem aus Bushra Bibi die Proteste angeführt hatte.
Die PTI hatte ursprünglich geplant, einen Sitzstreik in der Roten Zone abzuhalten, bis Khan, der seit August letzten Jahres in Haft ist, freigelassen wird. Laut Mohammad Asim, PTI-Präsident der Stadt Peshawar und Mitglied des nördlichen Hochburgs der Partei in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa, werde die Partei ihre Strategie nach einer gründlichen Beratung neu überdenken. Berichten zufolge kehrten Bushra Bibi und der Khyber Pakhtunkhwa-Chefminister Ali Amin Gandapur sicher aus der Hauptstadt zurück.
Unterdessen erholte sich der pakistanische Benchmark-Aktienindex nach einem Einbruch von 3,6 % am Vortag um mehr als 3 % im frühen Handel am Mittwoch, was auf die politischen Spannungen zurückzuführen war.