Der anhaltende Vertragsstreit zwischen Paris Saint-Germain (PSG) und Kylian Mbappé über den ausstehenden Gehaltsanspruch des französischen Starspielers in Höhe von 55 Millionen Euro führt nun zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung, nachdem PSG eine Empfehlung der Ligue de Football Professionel (LFP) abgelehnt hat.
Am Donnerstag forderte die juristische Kommission der LFP PSG auf, dem 25-jährigen französischen Nationalspieler die geforderte Summe zu zahlen. Diese Entscheidung erfolgte, nachdem Mbappé eine vorgeschlagene Vermittlung zur Lösung des Konflikts abgelehnt hatte.
Bereits am Mittwoch hatte ein Gremium aus 18 Personen empfohlen, dass die Parteien versuchen sollten, ihren Streit durch Mediation beizulegen, nachdem PSG die Zahlung aufgrund von finanziellen Vereinbarungen aus dem letzten Sommer zurückgehalten hatte. Mbappé hatte daraufhin die LFP eingeschaltet und PSG zudem des moralischen Mobbings beschuldigt.
Mbappés Vertreter erklärten am Mittwoch gegenüber der Agence France Presse (AFP), dass sie die Mediation ablehnen würden, woraufhin die Kommission PSG aufforderte, Mbappés Vertrag zu erfüllen und die 55 Millionen Euro zu zahlen. Die LFP-Juristen haben zwar ihre Empfehlungen ausgesprochen, können jedoch keine Partei zwingen, diese anzunehmen oder zu verhandeln.
PSG erklärte hingegen, die Zahlung nicht leisten zu wollen, wodurch der Fall voraussichtlich vor Gericht landen wird. Mbappé könnte die Angelegenheit vor ein Arbeitsgericht bringen. In einer Erklärung hieß es seitens PSG, dass der Club nun in einem anderen rechtlichen Forum alle Fakten darlegen werde, sollte es zu einem Prozess kommen.
Der Streit rührt auch daher, dass Mbappé im letzten Sommer mitgeteilt hatte, eine einjährige Vertragsverlängerung nicht in Anspruch nehmen zu wollen und damit PSG vor die Aussicht gestellt hatte, ihn im Jahr 2024 ablösefrei zu verlieren. Nachdem Mbappé daraufhin von den ersten Mannschaftstrainings ausgeschlossen und nicht an der Asientour des Clubs teilnahm, wurde er nach einer Einigung im Januar wieder in die Mannschaft integriert.
Ein zentraler Punkt der Auseinandersetzung ist eine Vereinbarung vom August 2023, die nie formell unterzeichnet wurde. PSG behauptet, es habe ein mündliches Abkommen gegeben, in dessen Rahmen entweder ein Transfer oder eine Gehaltsreduzierung vorgesehen war, welches die von Mbappé verlangte Summe übersteigen sollte. Sollte es zu einem Arbeitsgerichtsverfahren kommen, könnte PSG diese höhere Rückforderung geltend machen.
Französisches Arbeitsrecht schützt das Recht von Arbeitnehmern auf regelmäßige Gehaltszahlungen, und einige Rechtsexperten haben angemerkt, dass das Einbehalten von Löhnen möglicherweise diese Schutzbestimmungen verletzt.