Die jüngsten Kommentare des Kanzlers hinsichtlich der Provokationen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump stoßen auf unterschiedliche Reaktionen. Zwar ist nicht abzustreiten, dass Trumps Äußerungen oft als unerträglich und gefährlich empfunden werden – gleichwohl bleibt die Frage berechtigt, ob wirklich amerikanische Truppen bald in Grönland stationiert werden könnten. Bei einer impulsiven Persönlichkeit wie Trump scheint nichts gänzlich ausgeschlossen, allerdings erscheint ein solches Szenario doch eher unwahrscheinlich.
Eine ganz andere Dynamik zeigt sich indes in China, wo Xi Jinping, der mächtigste Führer seit Mao Zedong, konkrete Pläne zur territorialen Expansion verfolgt und dies auch offen kommuniziert. Seit Jahren steigert Xi die militärischen Kapazitäten Chinas signifikant und errichtet strategisch platzierte Militärstützpunkte. Bemerkenswert ist das Fehlen einer entschiedenen Reaktion, beispielsweise durch eine sofortige Pressekonferenz des Kanzlers Olaf Scholz, als Xi 2022 offenbarte, eine gewaltsame Übernahme Taiwans nicht auszuschließen.
Während Empörung als politisches Instrument durchaus sinnvoll sein kann, bedarf ihr Einsatz einer klugen und überlegten Platzierung, um tatsächlich Wirkung zu entfalten.