Proteststimmung in Mannheim: Bürger kämpfen für Erhalt des Gasnetzes

In Mannheim regt sich bemerkenswerter Widerstand gegen die Pläne des regionalen Energieversorgers MVV, bis 2035 das lokale Gasnetz abzuschalten. Die Initiative „Mannheim gibt Gas“ unter der Führung von Andreas Kostarellos konnte bereits rund 220 Unterstützer mobilisieren und artikuliert lautstark den Wunsch, die derzeitige Energievielfalt beizubehalten. Kostarellos argumentiert, dass angesichts internationaler Unsicherheiten eine breite Aufstellung bei den Energieträgern mehr Sicherheit biete. Hintergrund der Abschaltungspläne von MVV ist das im deutschen Klimaschutzgesetz verankerte Ziel, bis 2045 klimaneutral zu sein. Eine weitläufige Abkehr von fossilen Energien, einschließlich Erdgas, zählt zu den Maßnahmen; zudem verpflichtet die EU-Gas- und Wasserstoffbinnenmarktrichtlinie die Betreiber, Deaktivierungspläne vorzulegen. Die geplante Netzabschaltung betrifft etwa 25.000 Haushalte in der Region. Als ersten konkreten Schritt gegen die MVV-Vorhaben organisiert Kostarellos eine Demonstration bei der anstehenden Aufsichtsratssitzung des Unternehmens am 13. März. Rund 100 Teilnehmer werden erwartet, um ihrer Unzufriedenheit Ausdruck zu verleihen. Vor allem für ältere Bürger, die sich an den 73-jährigen Kostarellos wenden, stellen die Veränderungen eine erhebliche Herausforderung dar. Der Friseurmeister, der kürzlich erst in eine neue Gasheizung investiert hat, sieht sich großen persönlichen und finanziellen Belastungen gegenüber. Für ihn und viele andere sind die anstehenden Umrüstungen auf alternative Heizlösungen, wie teure Wärmepumpen, kaum zu stemmen, was den Protest zusätzlich befeuert.