18. März, 2025

Wirtschaft

ProSiebenSat.1 zieht Investoreninteresse trotz vertagter Aufsichtsratsentscheidung an

ProSiebenSat.1 zieht Investoreninteresse trotz vertagter Aufsichtsratsentscheidung an

Die Spekulationen um den Einstieg eines neuen Großinvestors haben die Aktien von ProSiebenSat.1 zu Wochenbeginn beflügelt. Berichte über ein bevorstehendes Übereinkommen mit der US-Investmentfirma General Atlantic ließen den Kurs des Medienunternehmens um über sieben Prozent steigen. Unsicherheit kam trotz einer Nachricht auf, dass der Aufsichtsrat von ProSiebenSat.1 seine Entscheidung vertagt habe, nicht auf.

Die Aktien erreichten einen Wert von 6,76 Euro, ihren höchsten Stand seit Juli 2024. Seit Anfang Dezember erholte sich der Kurs um rund die Hälfte, mit einem Anstieg von mehr als einem Drittel seit Jahresbeginn.

Bereits am vorherigen Mittwoch kamen Überlegungen zu dieser Transaktion ans Licht. Bloomberg berichtete, dass General Atlantic beabsichtige, über eine Wandelanleihe mit bis zu zehn Prozent bei ProSiebenSat.1 einzusteigen, im Gegenzug für Abgaben von Anteilen an NuCom und der ParshipMeet Group. Der Aufsichtsrat von ProSiebenSat.1 sollte ursprünglich am Sonntag über diese Verhandlungen entscheiden.

Jetzt sollen einige Aspekte der Vereinbarung neu bewertet werden, nachdem dpa-AFX aus Insiderkreisen erfahren hat, dass der Vorstand bestimmte Bedingungen überarbeiten soll. Details bleiben allerdings vage. Bloomberg hatte zuvor berichtet, dass eine Mehrheit im Aufsichtsrat Bedenken bezüglich der finanziellen Belastungen hegte.

Eine der Grundbedingungen für den Abschluss der Verhandlungen umfasst den Verkauf von Beteiligungen, etwa an der Online-Parfümerie Flaconi oder dem Vergleichsportal Verivox. Informationen zufolge steht ProSiebenSat.1 in fortgeschrittenen Verhandlungen mit der italienischen Moltiply Group über den Verkauf von Verivox.

Diese Entwicklungen dürften insbesondere den größten Aktionär von ProSiebenSat.1, MediaForEurope (MFE), nicht unberührt lassen. MFE hat ProSiebenSat.1 aufgefordert, nicht strategische Vermögen zu veräußern, um die Schuldenlast zu reduzieren. Immer wieder kursieren auch Gerüchte über ein mögliches Übernahmeangebot der MFE-Gruppe, die kurz davor steht, offiziell ein Gebot abzugeben.