Die Aktien von ProSiebenSat.1 erlebten am Donnerstag eine beeindruckende Berg- und Talfahrt an der Börse. Der Aktienkurs des Medienunternehmens fiel zunächst drastisch um rund 14 Prozent, erholte sich jedoch bis zum Handelsschluss und kletterte auf 6,43 Euro. Dies stellte das Tageshoch dar und repräsentierte ein Plus von 6,8 Prozent, womit die Aktie nun wieder das Kursniveau vom Sommer 2024 erreicht hat. Seit Jahresbeginn 2025 hat sich die Aktie damit um fast 30 Prozent gesteigert.
Zunächst sorgte der verhalten optimistische Ausblick von ProSiebenSat.1 für Unruhe bei den Anlegern. Insbesondere die Ankündigung eines Deals mit dem Finanzpartner General Atlantic und die damit verbundene Gefahr einer Aktienverwässerung beunruhigten die Märkte. Entscheidend zur Umkehr dieses negativen Trends trug schließlich ein positiver Kommentar der US-Bank JPMorgan bei, der die Sorgen der Investoren zerstreute und die Fantasie für zukünftige Kursgewinne belebte.
Für das Jahr 2025 erwartet ProSiebenSat.1 ein erneut anspruchsvolles Marktumfeld, wobei ein Umsatzrückgang sowie Einbußen beim operativen Gewinn nicht ausgeschlossen werden. Dies war keine völlige Überraschung, da die Schätzungen der Analysten sich bereits im oberen Bereich der Unternehmensprognosen bewegten. Analystin Annick Maas von Bernstein Research prognostiziert, dass die Konsensschätzungen für das Unternehmen vermutlich nach unten angepasst werden.
Eine signifikante Sorge war die mögliche Aktienverwässerung durch die geplante Pflichtwandelanleihe zur Finanzierung des vollständigen Erwerbs bei NuCom und der ParshipMeet Group. JPMorgan-Analyst Daniel Kerven hält diese Ängste allerdings für unberechtigt. Vielmehr sieht er weiteres Potenzial für die Aktie durch mögliche positive wirtschaftliche Entwicklungen in Deutschland oder strategische Schritte, wie ein mögliches Übernahmeangebot des Hauptaktionärs MediaForEurope. Die von der Berlusconi-Familie kontrollierte MFE steht mit einem Anteil von 29,99 Prozent kurz vor der Übernahmeschwelle.