ProSiebenSat.1 plant, seinen strategischen Partnerkreis zu erweitern und an die Seite von General Atlantic als potenziellen Aktionär zu ziehen. Während der Medienkonzern die vollständige Übernahme seines E-Commerce-Zweigs NuCom und der ParshipMeet Group plant, bereitet er sich parallel darauf vor, Randbereiche abzustoßen. Als Gegenleistung für den Einstieg von General Atlantic könnten entweder eigene Aktien oder eine Pflichtwandelanleihe ausgegeben werden.
Eine der Bedingungen für diese strategische Neuausrichtung ist der Verkauf von mindestens einem der Geschäftsfelder Flaconi oder Verivox. Der Verkaufsprozess ist noch im Gang und wird maßgeblich von MediaForEurope vorangetrieben, die mit knapp 30 Prozent größter Anteilseigner sind. Die Bilanz gleicht einer Achterbahnfahrt, denn obwohl die Umsätze 2024 leicht stiegen, sackte die Aktie im SDax um bemerkenswerte 13 Prozent ab, was die Unsicherheit der Anleger widerspiegelt.
Für 2025 zeichnet sich eine ungewisse, aber potenziell positive Entwicklung ab: Der Umsatz wird zwischen 3,85 und 4,15 Milliarden Euro prognostiziert, während sich Gewinnhoffnungen zwischen 500 und 600 Millionen Euro bewegen. Analysten gehen von einem stabilen Umsatz bei verbessertem operativen Ergebnis aus. Zudem könnten Investitionen in Rüstung und Infrastruktur von Union und SPD die Mediennachfrage beleben. Trotz dieser Zuversicht sieht sich ProSiebenSat.1 durch anhaltend unrunde Konsumlaune und steigende Kosten für Streaming-Dienste wie Joyn unter Druck.
Konzernchef Bert Habets hat angekündigt, starke Kosteneinsparungen im Kerngeschäft anzustreben, was ab 2026 jährliche Einsparungen von über 100 Millionen Euro bringen soll. Der Fokus liegt auf Effizienzsteigerungen, doch konkrete Maßnahmen, etwa Stellenabbau, wurden noch nicht im Detail bekannt gegeben.
Das vorangegangene Jahr endete aufgrund schwacher Nachfrage während der umsatzstarken Zeitpunkte wie Black Friday mit gemischten Ergebnissen: Der Konzern verzeichnete einen Umsatzanstieg, aber einen leichten Rückgang beim bereinigten Ebitda. Dennoch bleibt die E-Commerce-Sparte positiv im Gespräch, vor allem dank Flaconis Wachstumsbeständigkeit. Neben großen Eigentümern wie der PPF-Gruppe können sich die Aktionäre über eine stabile Dividende freuen, was das Vertrauen in langfristige Stabilität stärken könnte.