ProSiebenSat.1 steht inmitten strategischer Verhandlungen mit dem US-Finanzinvestor General Atlantic, um eine potenziell weitreichende Transaktion neu zu bewerten. Involvierte Insider berichten, dass der Aufsichtsrat des Medienkonzerns den bestehenden Entwurf eines Deals überdenken will, der General Atlantic die Möglichkeit einräumt, bis zu zehn Prozent der Anteile in Form von Wandelanleihen zu erhalten. Der Vorstand des Konzerns soll dazu angehalten werden, bestimmte Bedingungen einer genauen Prüfung zu unterziehen, um der Besorgnis entgegenzuwirken, dass der Deal zu kostspielig geraten könnte.
Der derzeit diskutierte Vorschlag sieht vor, dass General Atlantic seine Minderheitsbeteiligungen am E-Commerce-Geschäft NuCom und der ParshipMeet Group veräußert. Im Gegenzug bekäme der Investor Wandelanleihen, die ihm bei einer Umwandlung eine signifikante Beteiligung an ProSiebenSat.1 ermöglichen könnten. Dies könnte General Atlantic zu einem gewichtigen Aktionär machen, was bei den aktuellen Großaktionären MediaForEurope und der tschechischen PPF-Gruppe wenig Begeisterung wecken dürfte.
Eine Bedingung für die Umsetzung des Deals besteht darin, dass sich ProSiebenSat.1 von bestimmten Geschäftsbereichen trennt – zumindest eine der Beteiligungen, wie das Vergleichsportal Verivox oder das Unternehmen Flaconi, sollte veräußert werden. Aktuellen Berichten zufolge könnte Verivox für über 250 Millionen Euro an die italienische Moltiply Group verkauft werden. Trotz intensiver Spekulationen schweigen sowohl ProSiebenSat.1 als auch der Großaktionär MediaForEurope zu den Entwicklungen und lehnten jegliche Stellungnahme ab.