Eine kreativ inszenierte Protestaktion hat jüngst das Tesla-Werk in Grünheide ins Licht der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Die britische Aktivistengruppe "Led by Donkeys" sowie das "Zentrum für Politische Schönheit" aus Deutschland veröffentlichten in sozialen Medien Bilder und Videos von nächtlichen Projektionen auf die Fabrikmauern des US-E-Autoherstellers.
Ein Sprecher der Polizei Brandenburg bestätigte, dass Ermittlungen eingeleitet wurden, um die Echtheit der Projektionen zu überprüfen. Die künstlerischen Aktionen werfen dem Tesla-CEO Elon Musk vor, die extreme Rechte in Europa zu unterstützen, und raten in einem Online-Video eindringlich vom Kauf eines Tesla-Fahrzeugs ab. Ein Kommentar seitens Tesla blieb bislang aus.
Philipp Ruch, der künstlerische Leiter des "Zentrums für Politische Schönheit", erklärte, ein aufwendiger Projektor sei verwendet worden, um ein Video auf die Fassade der Tesla-Fabrik zu projizieren, welches Musk mit einer umstrittenen Geste zeige, die anlässlich der Amtseinführung von Donald Trump für Aufsehen sorgte.
Musk selbst weist die Vorwürfe via seiner Plattform X entschieden zurück und bezeichnete diese als altbekannte Unterstellung. Auch die Bundesspitze, namentlich Kanzler Olaf Scholz, hat sich jüngst kritisch zu Musks politischer Einflussnahme geäußert.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) sieht aufgrund der ins Netz gestellten Projektionen Anlass zur Prüfung eines Anfangsverdachts auf Verbreitung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Die Polizei hat erste Schritte unternommen und war auch vor Ort im Tesla-Werk präsent. Der Staatsschutz ermittelt weiter – gegenwärtig noch gegen Unbekannt.
Ein Sprecher von "Led by Donkeys" äußerte gegenüber der britischen Nachrichtenagentur PA, dass Musks politische und finanzielle Unterstützung rechtsextremer Kräfte seine Markentreue in Zweifel ziehen könnte. Dies könnte sich auch auf die Beliebtheit seiner E-Fahrzeuge auswirken, die in Grünheide, der einzigen Tesla-Produktionsstätte Europas, gefertigt werden.