StaRUG in der Kritik: Die Aktionäre zahlen den Preis
Das Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz, kurz StaRUG, verspricht angeschlagenen Unternehmen eine lebensrettende Alternative zur Insolvenz. Doch wie der Fall Varta zeigt, kann die Medizin bitter sein: Aktionäre erleiden massive Verluste, während ausgewählte Insider zu den Gewinnern zählen.
Rettung mit Nebenwirkungen
Das StaRUG kam 2021 mit der Absicht auf den Markt, Unternehmen die Sanierung zu erleichtern, ohne sie durch das stigma-behaftete Insolvenzverfahren zu schleusen. Bei Varta jedoch schlägt dieses gut gemeinte Gesetz Wellen, die weit über das Ziel hinausschießen.
Nach dem StaRUG-Verfahren wurden die Aktien der Aktionäre auf null reduziert – ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals steht zu Buche. Parallel dazu wurde eine Kapitalerhöhung angekündigt, von der allerdings nur eine Handvoll bevorzugter Investoren profitieren soll.
Wer profitiert wirklich?
Die neue Runde der Kapitalerhöhung scheint maßgeschneidert für einige wenige: Unter anderem für den Varta-Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Tojner und eine mit Porsche verbundene Beteiligungsgesellschaft. Dies wirft eine brennende Frage auf: Dient das StaRUG wirklich der Sanierung, oder wird es als Vehikel benutzt, um Vermögen umzuschichten – von vielen kleinen zu ein paar großen Akteuren?
Ein bitteres Ende für Vartas Erfolgsgeschichte
Varta war einst ein Leuchtturm der deutschen Batterietechnologie. Jetzt steht der Name für eine der kontroversesten Anwendungen des StaRUG. Der Fall könnte sich als Wendepunkt in der deutschen Aktienkultur erweisen: Was als Rettung gedacht war, mutiert zur potenziellen Enteignung.
Die entscheidende Frage lautet nun, ob die Aktionäre das StaRUG als fair empfinden oder ob sie es als ein Instrument betrachten, das sie ihrer Investitionen beraubt.
Die Lösung: Ein Appell für Fairness und Transparenz
Die Situation bei Varta ist ein klarer Weckruf für den Gesetzgeber, das StaRUG kritisch zu überprüfen und anzupassen. Es muss sicherstellen, dass es seinen ursprünglichen Zweck erfüllt, ohne dass Aktionäre ungerechtfertigt auf der Strecke bleiben.
Eine faire und transparente Handhabung ist essenziell, um das Vertrauen in den Kapitalmarkt zu bewahren und die Investoren vor ungerechtfertigten Verlusten zu schützen.