20. Februar, 2025

Politik

Profifußball und Politik: Ein Schulterschluss für die Demokratie

Profifußball und Politik: Ein Schulterschluss für die Demokratie

Der deutsche Profifußball setzt mit einer Initiative vor der Bundestagswahl ein klares Zeichen für die Unterstützung demokratischer Werte. Mit besonderem Nachdruck appelliert Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), an die Millionen Mitglieder der Sportvereine, ihr Wahlrecht aktiv zu nutzen. In seinem Appell betont Weikert die Bedeutung, die Werte des Sports vom Spielfeld bis in die Wahlkabine zu übertragen. Trotz seiner Parteizugehörigkeit zur SPD verzichtet Weikert in seinem Aufruf auf eine parteispezifische Wahlempfehlung.

Die dringenden sportpolitischen Themen, die auf Eis liegen, warten gespannt auf die politische Weichenstellung nach der Wahl. Vor dem Hintergrund der großen nationalen und internationalen Herausforderungen, wie der Migrationskrise und dem Ukraine-Konflikt, spielt die Sportpolitik in den Parteiprogrammen derzeit eine eher untergeordnete Rolle. Dabei strebt der DOSB nach der ersten Olympiabewerbung seit München 1972 und erwartet breite Unterstützung von allen relevanten politischen Parteien.

Ein überparteiliches Bekenntnis zu einer Olympiabewerbung scheint gesichert, was der DOSB als Ausgangsbasis für seine ambitionierten Pläne wahrnimmt. Um den Forderungen der Sportverbände mehr Gewicht zu verleihen, erhält der DOSB Verstärkung von Volker Bouffier, der bis zur Jahresmitte seine politischen Kontakte zur Unterstützung des Sports einsetzen soll.

Zudem drängt der DOSB gemeinsam mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) auf die Einführung eines Staatsministers für Sport, der als zentrale Stimme innerhalb der Bundesregierung fungieren soll. Während die CDU/CSU-Fraktion diese Idee unterstützen möchte, haben sich andere Parteien noch nicht eindeutig positioniert. Die SPD hingegen plant, den Sport als Staatsziel ins Grundgesetz aufzunehmen.

Ergänzend zum Ruf nach politischer Unterstützung steht auch die Forderung nach besserer finanzieller Ausstattung im Raum. Die Stiftung Deutsche Sporthilfe und Athleten Deutschland fordern daher weitere finanzielle Anreize und bessere berufliche Rahmenbedingungen für Sportlerinnen und Sportler sowie deren Trainerinnen und Trainer.

Die Zukunft des Spitzensportfördergesetzes bleibt ungewiss, da dessen Reform durch das Scheitern der vorherigen Koalition jäh gestoppt wurde. Der DOSB zeigt sich dennoch optimistisch und bereit, die Gespräche mit der neu gewählten Bundesregierung aufzunehmen, um die Themen erneut auf die politische Agenda zu setzen.