Die professionellen Dienstleistungen haben sich in diesem Jahr als unverzichtbare Triebkraft des britischen Wirtschaftswachstums erwiesen. Trotz einer allgemeinen Verlangsamung in anderen Sektoren bleibt dieser Bereich standhaft und zeigt bemerkenswerte Leistungskraft.
Im dritten Quartal stieg das Output in den professionellen Dienstleistungen, wissenschaftlichen und technischen Aktivitäten um 0,7 Prozent, während das Gesamtwachstum nur 0,1 Prozent betrug, so eine Analyse der Financial Times. Damit stellte der Sektor den größten Beitrag zur Expansion der britischen Wirtschaft dar. Im Vergleich zum letzten Quartal des Vorjahres verzeichnete der Bereich eine bemerkenswerte Wachstumsrate von 3,9 Prozent.
Im Vergleich dazu verzeichnete die gesamte britische Wirtschaft im gleichen Zeitraum lediglich ein Wachstum von 1,3 Prozent. Die professionellen Dienstleistungen, die mehr als 8 Prozent der britischen Volkswirtschaft ausmachen, übertreffen sogar die Automobilproduktion, Bauindustrie und das Bildungswesen und entsprechen dem gesamten Fertigungssektor. Richard Atkinson, Präsident der Law Society, hebt die rechtlichen Dienstleistungen als wesentlichen Beitrag zur britischen Wirtschaft hervor.
In den letzten Jahren sind wissenschaftliche Forschung und Entwicklung die am schnellsten wachsenden Teilbereiche der professionellen Dienstleistungen. Doch auch die Rechtsbranche hat sich stark entwickelt und profitiert von einem globalen Talentpool und der internationalen Anerkennung des englischen Rechts.
Daten des Office for National Statistics und der Royal Institute of British Architects unterstreichen diese positiven Trends. Architekten berichten von einem Einkommenszuwachs um 13 Prozent im letzten Jahr, wobei der internationale Markt sogar um 25 Prozent zulegte.
Herausforderungen bleiben bestehen, wie eine sinkende Unternehmensstimmung und geplante Steuererhöhungen. Doch mit einem Fokus auf Forschung und Entwicklung, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz und Medizintechnologie, verspricht sich der Sektor ein besseres Abschneiden als die Gesamtwirtschaft. Der Optimismus der Regierung, insbesondere von Finanzministerin Rachel Reeves, könnte durch die positiven Entwicklungen in den professionellen Dienstleistungen weiter gestärkt werden.