28. November, 2024

Märkte

Produktionskonflikt im Opec+: Spannungen durch Überproduktion der Emirate

Produktionskonflikt im Opec+: Spannungen durch Überproduktion der Emirate

Das mächtige Bündnis der Opec+, angeführt von Saudi-Arabien und Russland, steht vor internen Herausforderungen, da die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) beschuldigt werden, sich nicht an vereinbarte Förderkürzungen zu halten. Laut einem Bericht von S&P Global haben die VAE von Januar bis Oktober rund 700.000 Barrel mehr produziert, als mit Opec+ vereinbart wurde, trotz einer Zusage, die Produktion in diesem Jahr auf 2,91 Millionen Barrel pro Tag zu begrenzen.

Diese Entwicklung könnte den Bemühungen der Opec+, den Ölpreis durch Produktionskürzungen zu stützen, entgegenwirken. Die jüngsten Berichte von S&P könnten die Spannungen vor dem bevorstehenden Opec+ Treffen am Sonntag weiter anheizen, bei dem eine mögliche Verzögerung der Fördererhöhungen diskutiert werden soll.

In einem Umfeld sinkender Ölpreise, die derzeit bei etwa 70 Dollar pro Barrel liegen, ist dies eine belastende Situation für Länder wie Russland, das seine Kriegsführung finanziert, sowie Saudi-Arabien, das seine Wirtschaft vom Öl hin zu Tourismus und Unterhaltung transformieren möchte.

Callum Macpherson von Investec merkt an, dass die VAE erhebliche Investitionen in Kapazitätsreserven getätigt haben und auf Nutzung dieser drängen. Diese Umstände verdeutlichen die Spannungen innerhalb der Opec+. Der Einfluss des Kartells auf den globalen Ölmarkt hat seit seiner Gründung 2016 abgenommen, wobei der Produktionsanteil von 52 Prozent auf 42 Prozent gesunken ist.

David Oxley von Capital Economics weist darauf hin, dass Saudi-Arabien die Überproduktion der Emirate bislang relativ unkommentiert lässt, um keinen internen Unfrieden zu riskieren. Diese träger werdende Haltung könnte jedoch langfristig riskant sein, wenn „das Boot kippen könnte“.

Jorge Leon von Rystad betont, dass die Diskussionen über die Überproduktion während des nächsten Opec+-Treffens wahrscheinlich keine gravierenden Veränderungen mit sich bringen werden. Die von S&P geschätzte Überproduktion von 40.000 Barrel pro Tag sei im Gesamtbild kaum ins Gewicht fallend. Dennoch könnte dies in den kommenden Jahren noch zu Problemen führen.