In einer neuen Klage stehen Procter & Gamble im Kreuzfeuer der Kritik, ihnen wird vorgeworfen, irreführende Umweltversprechen, bekannt als Greenwashing, in Bezug auf ihre Beschaffung von Toilettenpapier der Marke Charmin gemacht zu haben. Eine vorgeschlagene Sammelklage von acht Verbrauchern erhebt den Vorwurf, dass Procter & Gamble den Großteil des für Charmin verwendeten Zellstoffes aus dem borealen Wald Kanadas, einem der bedeutendsten biologischen Ökosysteme der Welt, bezieht. Dies geschehe durch schädliche Methoden wie Kahlschlag und Verbrennung. Die Kläger betonen, dass diese Praktiken im völligen Widerspruch zu den öffentlichen Bekenntnissen des Unternehmens stünden, die Umwelt zu schützen. Diese umfassen unter anderem die Kampagne "Keep Forests as Forests" sowie das auf den Charmin-Verpackungen abgedruckte Logo "Protect-Grow-Restore". Darüber hinaus bezieht sich die Klage auf die irreführende Verwendung von Logos des Forest Stewardship Council und der Rainforest Alliance, da Procter & Gamble nur wenig Zellstoff aus zertifizierten Wäldern verwende und die Rainforest Alliance kein Zertifizierungsprogramm mehr unterhalte. Kritisiert wird zudem, dass die irreführende Werbung die Verbraucher dazu verleite, Charmin zu kaufen oder einen überhöhten Preis zu zahlen, was gegen die Green Guides der U.S. Federal Trade Commission verstößt, die Unternehmen bei der Vermeidung irreführender Umweltbehauptungen helfen sollen. Die Klage fordert eine Entschädigung für Verstöße gegen Verbraucherschutzgesetze in 28 US-Bundesstaaten und Washington, D.C. Zudem soll Procter & Gamble an der Einführung irreführender Umweltbehauptungen gehindert werden. Im vergangenen Monat hatte das in Cincinnati ansässige Unternehmen angekündigt, bis Mitte 2025 mehr Details darüber offenzulegen, wie es die Zulieferer von Zellstoff überprüfe, und reagiert damit auf den Druck der Aktionäre, nachhaltiger zu agieren. Procter & Gamble schränkt einige Offenlegungen aus Wettbewerbsgründen ein. Die Klage im U.S. District Court im Western District von Washington lautet Lowry et al v Proctor & Gamble Co und hat die Aktennummer No. 25-00108.