Der weltweit renommierte Vermögensverwalter Blackstone erwartet ein starkes Wachstum des Marktes für private Kredite, der sich bis zu einem Volumen von 30 Billionen US-Dollar entwickeln soll. Dieses immense Wachstum wird durch Kredite für Infrastrukturprojekte und die verstärkte Teilnahme von Pensionsfonds angetrieben.
Rob Horn, globaler Leiter für Infrastruktur- und asset-basierte Kredite bei Blackstone, beschreibt in einem Bloomberg-Podcast die neuen Chancen, die sich für die Finanzierung der Realwirtschaft ergeben. Hierzu gehören Kreditkarten, Ausrüstungen, Rechenzentren und Flugzeuge, die insgesamt ein gewaltiges Potenzial bieten. Der private Schuldenmarkt hat sich in den vergangenen Jahren rasch auf etwa 1,7 Billionen US-Dollar vergrößert. Doch Horn betont, dass dies lediglich ein kleiner Ausschnitt des gesamten Potenzialbereichs sei.
Während Versicherungsunternehmen traditionell frühe Investoren in asset-basierte Kredite waren, bleibt ihr Engagement mit nur etwa 3% des Portfolios gering. Dennoch zeichnet sich ein zunehmendes Interesse ab. Auch Pensions- und Staatsfonds erkennen die lukrativen Renditen, die der private Schuldenmarkt bietet, und schielen auf eine Portfolioanpassung.
Im traditionellen Markt sind Banken bisher dominierend, doch Blackstone sieht einen Wandel, da private Kreditgeber zunehmend Marktanteile gewinnen. In Kooperationen mit Banken plant Blackstone, vor allem in nicht zum Kerngeschäft gehörenden Bereichen aktiv zu werden.
Blackstone fokussiert sich auf die Energie-Transition, erneuerbare Energien, digitale Infrastruktur und Wohnimmobilien als zukünftig stark wachsende Sektoren im Bereich der privaten Kredite. Bemerkenswert ist auch die geplante Investition von 100 Milliarden US-Dollar in diesen Bereich.
Horn ist überzeugt, dass private Kredite im Vergleich zu öffentlichen Märkten langfristige Stabilität bieten, trotz wachsender Risiken. Er betont, dass Blackstone über signifikante Kreditkapitale verfügt, um die Assets zu finanzieren und Stabilität des Kapitals zu gewährleisten.