Private Equity-Firmen sehen unter einer erneuten Trump-Präsidentschaft die Chance, den Zugang zu amerikanischen 401(k)-Rentenplänen zu erleichtern – ein lang gehegter Wunsch der Branche. Diese Vorsorgekonten gelten als wertvolle Ressource, um die Nachfrage nach nicht gelisteten, illiquiden Anlagen zu steigern, die nicht an öffentlichen Börsen gehandelt werden.
Zu den bevorzugten Anlagestrategien zählen Immobilienfonds, private Kreditvergaben und Unternehmensübernahmen durch Hebelfinanzierungen. Üblicherweise sammeln Firmen wie Apollo, Blackstone und KKR Gelder von vermögenden Einzelpersonen sowie institutionellen Investoren ein, beispielsweise von Stiftungen oder öffentlichen Pensionskassen, um solche Investitionen zu tätigen.
Der bisherige Widerstand der Biden-Regierung gegenüber diesen Plänen könnte jedoch unter Trump, wenn er wiedergewählt wird, weniger werden. Branchenkenner rechnen damit, dass die Vorschriften im Finanzdienstleistungssektor umfassend gelockert werden könnten.
Drew Maloney, Präsident und CEO der American Investment Council, äußerte sich optimistisch über eine proaktive Regulierungsstrategie. Diese solle kleinen Unternehmen zugutekommen und mehr Möglichkeiten für gewöhnliche Investoren schaffen.
Das Argument für diese Veränderung ist die Möglichkeit, Privatanlegern mehr Diversifikation abseits von Aktienmärkten zu bieten und gleichzeitig höhere Renditen zu erzielen, auch wenn dies mit einer gewissen Illiquidität verbunden ist. Diese Überlegung entspricht auch der Sorge vieler Anleger über die derzeit hohen Bewertungen an den Aktienmärkten und die Dominanz großer Technologiekonzerne im Index S&P 500.
Marc Rowan, CEO von Apollo, kritisierte die starke Abhängigkeit vieler Anleger von wenigen börsennotierten Unternehmen. Die Aussicht, 401(k)-Pläne durch regulatorische Anpassungen für Private Equity zugänglich zu machen, sieht er als Vorteil nicht nur für sein Unternehmen, sondern für die gesamte Branche.
Letztlich bergen sowohl private als auch öffentliche Anlagen Risiken und Chancen. Laut Rowan bevorzugen immer mehr Unternehmen den Gang in die private Sphäre, was auch durch die Neugestaltung von Anlageportfolios institutioneller und privater Investoren angetrieben wird, die sich fragen, warum ihr festverzinsliches Anlagevolumen vollständig auf den öffentlichen Markt fokussiert ist.