Zwei Schwergewichte der Private-Equity-Branche, TPG und Blackstone, haben sich zusammengetan, um ein gemeinsames Angebot für das Augenpflegeunternehmen Bausch + Lomb auszuloten. Insider berichten, dass dieser Deal, sofern er zustande kommt, eine der größten Private-Equity-Übernahmen des Jahres darstellen könnte. Der Unternehmenswert von Bausch + Lomb, inklusive Schulden, lag zuletzt bei 11,5 Milliarden Dollar.
Nachdem mehrere private Beteiligungsfonds aus dem Rennen ausgestiegen sind, gelten TPG und Blackstone als die aussichtsreichsten Kandidaten, um das Unternehmen von der Börse zu nehmen. Beide hatten bereits Interesse bekundet, noch bevor Bausch + Lomb im Jahr 2022 an die Börse ging; TPG besitzt zudem bereits das Ophthalmologieunternehmen BVI Medical. Ein mögliches Gebot könnte den Unternehmenswert zwischen 13 und 14 Milliarden Dollar taxieren, was einem Aktienwert von bis zu 25 Dollar entsprechen würde.
Unter der Leitung von Goldman Sachs wurde der Verkauf eingeleitet, um eine Pattsituation mit den Aktionären der hochverschuldeten Muttergesellschaft Bausch Health zu überwinden. Diese hält immerhin 88 Prozent der Anteile von Bausch + Lomb. Brent Saunders, der bekannte Dealmaker und CEO von Bausch + Lomb, ist mit von der Partie. Er ist bekannt für den Verkauf von Allergan an AbbVie für 63 Milliarden Dollar.
Vom Team um TPG und Blackstone werden bis Ende des Monats formale Angebote erwartet. Jedoch bleibt ungewiss, ob der Geschichtsverlauf tatsächlich in einem Verkauf münden wird. Interessant ist auch die Rolle prominenter Anleger wie Carl Icahn und John Paulson, deren Nutzung der Verkaufserlöse noch Spekulationen unterliegt. Ein möglicher Vorschlag sei, sich nach Tilgung der kurzfristigen Schulden eine Sonderdividende auszuzahlen.
Die wirtschaftliche Vitalität von Bausch Health wird nicht zuletzt durch die drohende Patentabläufe ihres Spitzenprodukts Xifaxan beeinträchtigt. Dennoch hat der Marktwert von Bausch Health nach Ankündigung des Verkaufsprozesses um 26 Prozent zugelegt.