05. November, 2024

Politik

Priti Patel kehrt in die erste Reihe der britischen Konservativen zurück

Priti Patel kehrt in die erste Reihe der britischen Konservativen zurück

In einer neuen Wendung des politischen Schauspiels in Großbritannien ernennt die frisch gekürte Vorsitzende der Konservativen Partei, Kemi Badenoch, eine ihrer prominentesten Mitstreiterinnen zur Außenministerin ihres Schattenkabinetts. Priti Patel, bekannt als entschiedene Hardlinerin, findet sich wieder im Fokus der politischen Bühne. Trotz ihrer unglücklichen Bewerbung für das Spitzenamt, bei der sie bereits in der ersten Runde ausschied, wird sie nun eine entscheidende Rolle in Badenochs Team übernehmen. Eine taktische Einbindung markiert die Ernennung von Robert Jenrick, der in der parteiinternen Abstimmung auf dem zweiten Platz gelandet war und nun als Justizminister im Schattenkabinett fungieren wird. Diese Entscheidung wird von politischen Beobachtern als Versuch Badenochs gesehen, innerparteiliche Brücken zu bauen, nachdem ein hart geführter Wahlkampf seine Spuren hinterließ. Auch der moderate Flügel der Partei findet Beachtung: Der frühere Arbeitsminister Mel Stride, ebenfalls ein erfolgloser Anwärter auf die Parteiführung, wird zum Schatten-Finanzminister ernannt. In dieser Zusammensetzung spiegelt das Schattenkabinett, wie in der britischen Tradition der Oppositionsparteien üblich, die Arbeit der amtierenden Regierung. Badenoch, nun als Oppositionsführerin tätig, zeigt durch diese Personalentscheidungen, dass sie die Konservativen auf eine neue Spur setzen will. Ein Rückzug aus der ersten Reihe zeigt sich jedoch beim ehemaligen Innenminister James Cleverly, der überraschend in der Parteiwahl ausschied und keine Rolle im neuen Team übernehmen wird. Vor dem Hintergrund der historischen Wahlniederlage der Tories, bei der sie nur noch 121 der 650 Sitze im Unterhaus erringen konnten, ist mit weiteren Ankündigungen in der kommenden Zeit zu rechnen.