20. Januar, 2025

Wirtschaft

Preistrendwende auf Herstellerebene: Kleiner Rückschritt oder Vorbote einer Erholung?

Preistrendwende auf Herstellerebene: Kleiner Rückschritt oder Vorbote einer Erholung?

Die gewerblichen Erzeugerpreise in Deutschland verzeichneten im vergangenen Jahr einen leichten Rückgang, wie aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes nahelegen. Für das Jahr 2024 sanken die Preise um durchschnittlich 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ein Überraschungsmoment bot der Dezember: Während im Jahresvergleich ein Anstieg um 0,8 Prozent zu beobachten war, sanken die Preise im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent. Beide Werte lagen abseits der Erwartungen der Analysten. Getrieben wurde die Entwicklung der Jahresendpreise insbesondere durch Verteuerungen im Bereich der Investitionsgüter, so die Statistiker aus Wiesbaden. Auch bei Verbrauchsgütern und Vorleistungsgütern stiegen die Preise, wohingegen der Energiesektor günstiger wurde. Ohne die volatilen Energiepreise betrachtet, stiegen die Erzeugerpreise im Dezember gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,2 Prozent, blieben aber auf Vormonatsniveau stabil. Die Erzeugerpreise fungieren als Frühindikatoren für die Preisentwicklung auf Verbraucherebene und sind daher ein kritischer Punkt für die Europäische Zentralbank (EZB), die ihre geldpolitischen Entscheidungen an den Verbraucherpreisen ausrichtet. In Reaktion auf die zuletzt schwächelnde Inflation und die Flaute in der eurozentralen Wirtschaft hatte die EZB seit Juni mehrere Zinssenkungen durchgeführt. Marktbeobachter erwarten angesichts der gedämpften wirtschaftlichen Dynamik weitere expansive Maßnahmen der Notenbank.