28. Dezember, 2024

Märkte

Preissprung bei europäischem Erdgas: Sorge um russische Lieferungen lässt Märkte erzittern

Preissprung bei europäischem Erdgas: Sorge um russische Lieferungen lässt Märkte erzittern

Die Energiepreise in Europa haben einen deutlichen Anstieg verzeichnet, ausgelöst durch Bedenken über die Kontinuität russischer Gaslieferungen via Ukraine. Der richtungsweisende Terminkontrakt TTF, der an der Amsterdamer Börse gehandelt wird, erreichte kurzzeitig 48,02 Euro je Megawattstunde. Diese Preisentwicklung markiert einen Anstieg von über drei Prozent seit den weihnachtlichen Feiertagen. Bemerkenswert ist, dass der Preis damit nahe an das Jahreshoch von Mitte November heranrückt, das bei 49,55 Euro lag. Der Gaspreisverlauf im Dezember zeigte zunächst eine sinkende Tendenz und fiel in der Monatshälfte unter die Marke von 40 Euro. Seitdem hat der Rohstoff jedoch um mehr als 20 Prozent zugelegt, bleibt aber weiterhin bedeutend günstiger als im Großteil des vergangenen Jahres. Damals lag der Preis noch weit unter dem Höchststand von über 300 Euro, der zu Beginn des Ukraine-Kriegs 2022 erreicht worden war. Die aktuelle Marktsituation führt der Handel auf Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin zurück. Putin hatte angedeutet, dass es wegen unrealistischer Fristen schwierig sei, noch vor Jahresende, wenn das bestehende Abkommen endet, eine Anschlussvereinbarung über den Gastransit durch die Ukraine zu treffen. Die ukrainische Regierung hat sich bereits positioniert und einen Verzicht auf die Verlängerung des Transitvertrags mit Russland angekündigt. Das Land würde zwar dadurch auf Einnahmen aus Transitgebühren verzichten, verfolgt jedoch das Ziel, Russland den Zugang zu finanziellen Mitteln aus Gasexporten für seine militärischen Aktivitäten zu entziehen.