Ein unvermeidlicher Preisanstieg
Mit der Rückkehr der Reiselust post-Pandemie stellt sich Eurowings auf eine neue Realität ein: Höhere Flugpreise sind auf dem Weg.
Jens Bischof, der Chef der Airline, erklärt in Köln, dass die deutliche Erhöhung der staatlich beeinflussten Gebühren, darunter Kosten für Passagierkontrollen und Flugsicherung, sowie die jüngste Anhebung der Luftverkehrssteuer den Preisanstieg notwendig machen. Seit 2019 haben sich diese Kosten in Deutschland nahezu verdoppelt.
Mehr Flüge, mehr Kosten
Nicht nur externe Gebühren treiben die Preise in die Höhe. Intern hat Eurowings ebenfalls mit steigenden Betriebskosten zu kämpfen. Neue Tarifverträge für die Beschäftigten, die glücklicherweise ohne Streiks abgeschlossen wurden, führen ebenfalls zu finanziellen Mehrbelastungen.
Während Bischof keine genauen Prozentzahlen zu den erwarteten Preissteigerungen nannte, ist die Richtung klar: Fliegen wird teurer.
EM-Sonderkonjunktur als potenzieller Rettungsanker
Einen Lichtblick bietet die Fußball-Europameisterschaft, die im Juni in Deutschland stattfindet. Eurowings reagiert auf das erwartete erhöhte Passagieraufkommen mit 70 Sonderflügen, die zusätzlich 13.000 Sitze bieten.
Diese Zahl könnte in den Finalrunden noch weiter ansteigen, und auch auf den regulären Flügen wird eine höhere Auslastung erwartet. Jedoch sind zusätzliche Inlandsflüge zwischen den Spielorten nicht geplant.
Stabiles Geschäft trotz Herausforderungen
Trotz der Herausforderungen bleibt die Lufthansa-Tochter zuversichtlich. Mit einer Flotte von nun rund 120 Flugzeugen und 13 Prozent mehr Plätzen als im Vorjahr sieht sich Eurowings gut aufgestellt, um auch dieses Jahr einen Gewinn zu erzielen.
„Die Reiselust kommt stark zurück“, betont Bischof, ein Zeichen dafür, dass die Menschen bereit sind, für das neu gewonnene Reisevergnügen auch mehr zu bezahlen.
Zwischen Kostensteigerungen und Kundenloyalität
Die Herausforderung für Eurowings liegt nun darin, die Balance zu halten zwischen notwendigen Preiserhöhungen und der Erhaltung der Kundentreue. Während die Nachfrage zweifellos zurückkehrt, bleibt abzuwarten, wie reisefreudig die Kundschaft bleibt, wenn die Ticketpreise spürbar anziehen.