16. September, 2024

Quartalszahlen 2024

Preiskrieg trifft Lufthansa: Überlebenskampf in der Luft

Inmitten wachsender Konkurrenz aus Asien und internen Sparmaßnahmen halbiert die Lufthansa ihren Gewinn fast, trotz eines beeindruckenden Anstiegs der Passagierzahlen.

Preiskrieg trifft Lufthansa: Überlebenskampf in der Luft
Mit einem knallharten Wettbewerb aus Asien, der den europäischen Markt überflutet, steht Lufthansa vor einer Herausforderung.

Die jüngsten Geschäftszahlen der Lufthansa werfen ein Schlaglicht auf die komplexen Herausforderungen, mit denen sich Europas größte Fluggesellschaft derzeit konfrontiert sieht.

Im zweiten Quartal des Jahres meldete der Konzern einen dramatischen Rückgang seines Betriebsergebnisses, das sich nahezu halbierte, ein klarer Indikator für die Turbulenzen in der Luftfahrtindustrie.

Steigende Kapazitäten, fallende Preise

Trotz einer beeindruckenden Steigerung der Flugkapazitäten um elf Prozent und einem Anstieg des Umsatzes auf über zehn Milliarden Euro, konnte die Lufthansa den Abwärtstrend bei den Ticketpreisen nicht aufhalten.

„Das Wachstum kam zu einem hohen Preis“, erläuterte Michael Niggemann, der Finanzchef des Konzerns.

Die Einnahmen aus Ticketverkäufen blieben hinter den Erwartungen zurück, gedrückt durch aggressive Preispolitik asiatischer Wettbewerber und eine allgemeine Kosteninflation.

Besonders betroffen von den finanziellen Einbußen ist die Kernmarke Lufthansa Airlines, die im ersten Halbjahr einen Verlust von 427 Millionen Euro verzeichnete – ein drastischer Umschwung im Vergleich zum Vorjahr.

Als Reaktion darauf kündigte das Management Mitte Juli ein rigoroses Sparprogramm an, das unter anderem Personalreduzierungen und eine Drosselung des Winterflugplans vorsieht.

Nicht allein im Sturm

Die Lufthansa steht mit ihren Schwierigkeiten nicht allein da. Ähnliche Berichte von anderen führenden Airlines, wie Delta Airlines und Air France-KLM, zeichnen ein Bild von einer globalen Branche im Umbruch.

Der Druck durch Billigflieger, die zunehmende Macht asiatischer Fluggesellschaften und schwankende Treibstoffpreise zwingen traditionelle Netzwerk-Airlines zu einer Neubewertung ihrer Geschäftsmodelle.

Ein Flug ins Ungewisse

Mit einer angepassten Gewinnprognose für das Gesamtjahr, die nun zwischen 1,4 und 1,8 Milliarden Euro liegt, signalisiert die Lufthansa vorsichtigen Optimismus. Doch die Frage bleibt, ob die eingeleiteten Maßnahmen ausreichen werden, um das Ruder herumzureißen.

Es ist eine Zeit der Neuerfindung und möglicherweise auch der Neudefinition dessen, was es heißt, eine führende globale Fluggesellschaft zu sein.