16. September, 2024

Wirtschaft

Preisexplosion im Supermarkt: Ursachen und Hoffnungsschimmer

Preisexplosion im Supermarkt: Ursachen und Hoffnungsschimmer

Die vergangenen Jahre waren für Verbraucher in Deutschland beim Einkauf wenig erfreulich. Eine der Hauptursachen ist die hohe Inflation. Im Juli 2024 verzeichnete das Statistische Bundesamt einen Anstieg der Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke um über 32 Prozent im Vergleich zu 2020.

Verschiedene Faktoren haben zu dieser Entwicklung beigetragen, darunter die Auswirkungen der Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg, der Klimawandel sowie erhöhte Kosten für Rohstoffe, Energie und Personal. Besonders starke Preissteigerungen sind bei bestimmten Lebensmitteln zu beobachten.

So hat sich der Preis für Olivenöl seit 2020 mehr als verdoppelt. Ein wesentlicher Grund hierfür ist der Produktionseinbruch in Spanien, dem größten Erzeugerland, im Wirtschaftsjahr 2022/23. Auch eine leichte Erholung in der aktuellen Erntesaison konnte die Preiserhöhung nicht verhindern.

Auch Zucker ist erheblich teurer geworden. Sorgen über das globale Angebot haben die Preise in die Höhe getrieben. Bereits 2022 erreichten die Zuckerpreise Rekordniveaus, und dieser Trend setzte sich 2023 fort. Der geringere Zuckeranteil in Zuckerrüben aufgrund nasser Witterung hat die Lage zusätzlich verschärft.

Backwaren wie Kekse haben ebenfalls deutlich an Preis zugelegt. Die Weizenernte war in den letzten Jahren gering, was zur Verteuerung von Weizenmehl und damit auch Keksen geführt hat. Der Preis für Weizenmehl stieg im Juli 2024 um 61,5 Prozent im Vergleich zu 2020. Ähnliche Preissteigerungen wurden bei Knäckebrot und Zwieback beobachtet.

Milchprodukte sind ebenfalls teurer geworden. Besonders auffällig ist der Anstieg bei Quark, dessen Preis im Juli 2024 um mehr als 70 Prozent höher war als vier Jahre zuvor. Auch bei anderen Milchprodukten wie kondensierter Milch, Sahne, Schnittkäse und Butter sind die Preise deutlich gestiegen.

Tomaten- und Gewürzketchup sind ebenfalls von Preiserhöhungen betroffen. Grund hierfür sind gestiegene Kosten für wichtige Inhaltsstoffe sowie Energie und Verpackung.

Konserven wie Spargel, Erbsen und Sauerkraut haben ebenfalls erhebliche Preissteigerungen erlebt. Schlechte Ernten und die hohe Nachfrage nach Konserven während der Pandemie haben die Preise für diese Produkte in die Höhe getrieben.

Öle wie Sonnenblumen- und Rapsöl haben aufgrund des Ukraine-Krieges und anderen Faktoren ebenfalls stark an Preis zugelegt. Nach einem kräftigen Anstieg im Jahr 2021 explodierten die Preise im Frühjahr 2022. Inzwischen haben sich die Verbraucherpreise für Öl etwas erholt.

Es gibt jedoch auch Lebensmittel, die weniger stark im Preis gestiegen sind oder sogar günstiger wurden. Zitrusfrüchte sind heute etwa 2 Prozent billiger als 2020, was auf eine außergewöhnlich hohe Lieferfähigkeit Spaniens zurückzuführen ist. Auch Äpfel und Birnen verzeichneten nur geringe Preissteigerungen.

Einige Produkte sind im Laufe des letzten Jahres sogar deutlich günstiger geworden. Dazu gehören unter anderem Möhren, Zwiebeln und Knoblauch, tiefgefrorenes Obst, Zitrusfrüchte sowie Sonnenblumen- und Rapsöl. Diese Produkte sind jedoch im Vergleich zu 2020 immer noch teurer.

Insgesamt stiegen die Preise für Lebensmittel zuletzt nur geringfügig um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Dennoch bleibt die Frage offen, ob sich Verbraucher Hoffnungen auf sinkende Preise machen können. Eine genaue Vorhersage ist schwierig, da Dürren und Starkregen einen wachsenden Einfluss auf die Preise haben.