22. Januar, 2025

Wirtschaft

Preiserhöhungen 2024: Weniger Mogelpackungen, dafür kräftigere Preissteigerungen

Preiserhöhungen 2024: Weniger Mogelpackungen, dafür kräftigere Preissteigerungen

Im vergangenen Jahr entdeckten Verbraucherschützer weniger sogenannte Mogelpackungen, jedoch stiegen die Preise der betroffenen Produkte deutlich an. Die Verbraucherzentrale Hamburg berichtete, dass im Jahr 2024 insgesamt 67 Produkte von versteckten Preiserhöhungen betroffen waren, im Vergleich zu 104 Fällen im Vorjahr. Der Rückgang der Zahl war aufgrund der schwächer werdenden Inflation erwartet worden. Trotz der geringeren Anzahl an Mogelpackungen fiel die durchschnittliche Preiserhöhung mit 31,5 Prozent höher aus als die 23,5 Prozent des Vorjahres. Besonders besorgniserregend waren fünf Fälle, in denen sich die Preise mindestens verdoppelt hatten. Die Verbraucherzentrale stellte fest, dass solch drastische Preisanstiege im Jahr 2023 nur einmal registriert wurden. Die Verbraucherzentrale Hamburg führt seit Jahren eine Liste mit Mogelpackungen, die inzwischen mehr als 1000 Artikel umfasst und sich hauptsächlich auf Lebensmittel und Drogeriewaren konzentriert. Meistens handelt es sich um Markenprodukte, deren Hersteller entweder die Inhaltsmenge reduzieren oder hochwertige Zutaten durch günstigere ersetzen. Besonders häufig betreffen Mogelpackungen Genussmittel wie Schokolade, Kekse und Chips. Der Getränkehersteller Eckes-Granini steht in diesem Jahr in der Kritik der Verbraucherzentrale, nachdem er seinen Orangensaft durch einen Orangennektar mit halbiertem Fruchtgehalt ersetzt hat. Dies wurde unter anderem mit Ernteausfällen begründet, die die Preise für Orangensaftkonzentrat erhöhten. Für die Verbraucherzentrale ist dies die 'Mogelpackung des Jahres'. Eckes-Granini betont jedoch, dass die Zusammensetzung von Nektaren gesetzlich geregelt ist und alle Angaben transparent auf dem Etikett vermerkt sind. Trotz der teils drastischen Preisanstiege mussten Verbraucherinnen und Verbraucher im Dezember laut dem Statistischen Bundesamt lediglich 2,0 Prozent mehr für Nahrungsmittel zahlen als im Vorjahr. Diese moderaten Teuerungsraten zeigen zwar eine leichte Entlastung, dennoch bleibt die Kaufkraft der Verbraucher eingeschränkt.