30. Oktober, 2024

Wirtschaft

Preise auf Herstellerbasis sinken in Deutschland weiter, aber langsamer

Preise auf Herstellerbasis sinken in Deutschland weiter, aber langsamer

Die Preise auf Herstellerebene sind in Deutschland auch weiterhin stark rückläufig, allerdings hat sich die Tendenz etwas abgeschwächt. Wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden bekannt gab, fielen die Produzentenpreise im Oktober im Vergleich zum Vorjahr um 11,0 Prozent. Im Vormonat wurde mit einem Rückgang von 14,7 Prozent der stärkste Einbruch seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1949 verzeichnet. Diese Entwicklung entsprach den Erwartungen der Analysten.

Der nach wie vor stattfindende Preisrückgang ist auf einen statistischen Basiseffekt zurückzuführen, der jedoch schwächer geworden ist. Im vergangenen Jahr stiegen die Preise, die die Hersteller für ihre Waren erhielten, zeitweise um 45,8 Prozent aufgrund des Krieges zwischen Russland und der Ukraine, der die Energie- und Rohstoffpreise stark ansteigen ließ. Mittlerweile sind die Preise jedoch wieder gesunken, was sich auch auf die Unternehmenskosten auswirkt.

Hauptverantwortlich für den starken Rückgang der Erzeugerpreise waren erneut die gesunkenen Energiepreise, aber auch die niedrigeren Preise für Vorleistungsgüter. Die Energiepreise waren im Vergleich zum Vorjahr um 27,9 Prozent günstiger. Im Monatsvergleich sanken die Energiepreise leicht um 0,1 Prozent. Dagegen waren Konsumgüter im Vergleich zum Vorjahr teurer, insbesondere Nahrungsmittel.

Die Erzeugerpreise spiegeln den Preisdruck auf Herstellerebene wider, indem sie die Verkaufspreise der Produzenten darstellen. Diese Entwicklung beeinflusst auch die Verbraucherpreise, die von der Europäischen Zentralbank (EZB) als Grundlage für ihre Geldpolitik herangezogen werden. Aufgrund der hohen Inflation hat die EZB seit dem vergangenen Sommer ihre Leitzinsen deutlich angehoben.