26. September, 2024

Politik

Präsident der Brandeis University tritt zurück: Kontroversen und Führungskritik

Präsident der Brandeis University tritt zurück: Kontroversen und Führungskritik

Die Brandeis University, eine renommierte Institution in Waltham, Massachusetts, erlebt einen signifikanten Führungswechsel. Ronald D. Liebowitz, der seit acht Jahren das Amt des Präsidenten innehatte, wird zum 1. November zurücktreten. Der Vorstand der Universität gab die Entscheidung am Mittwoch bekannt, nachdem der Fakultätssenat ein Misstrauensvotum gegen Liebowitz ausgesprochen hatte. Die Professorenschaft wirft ihm gravierende Fehlurteile und mangelnde Führungskompetenz vor.

Besonders kritisch wurden Budget- und Fundraising-Defizite und die als überzogen betrachteten Reaktionen auf pro-palästinensische Aktivisten im vergangenen Jahr bewertet. Die Universität verzeichnete in den letzten fünf Jahren einen Einschreibungsrückgang von etwa neun Prozent. Mit knapper Mehrheit entschieden sich 159 von 308 Fakultätsmitgliedern für das Misstrauensvotum, das letzte Woche gefasst und am Dienstag publik gemacht wurde.

Die Herausforderungen der Brandeis University spiegeln eine breitere Tendenz wider, wie Campuskonflikte wegen des Gaza-Krieges das Hochschulmanagement beeinträchtigen können. Liebowitz' Rücktritt markiert bereits den fünften Wechsel einer Universitätspräsidentschaft, der zumindest teilweise auf Spannungen rund um den Konflikt im Nahen Osten zurückzuführen ist.

Brandeis, eine historisch jüdische Universität, wurde in einer Zeit gegründet, als jüdische Bewerber an Eliteuniversitäten diskriminiert wurden. Obwohl sie sich heute als säkulare Institution versteht, ist etwa ein Drittel der rund 5.500 Studierenden jüdisch. Die Universität ist bekannt für ihr kleines Verhältnis von Lehrenden zu Studierenden sowie ihre rege Geschichte des Campusprotestes.

Im letzten Herbst kappte Brandeis die Verbindungen zur Campus-Gruppe