Indonesiens neuer Präsident, Prabowo Subianto, zieht die öffentliche Aufmerksamkeit als charismatischer Führer auf sich, der von seinen Anhängern als liebevoller Großvater wahrgenommen wird. Doch nun signalisiert der ehemalige General einen Kurswechsel, indem er mit einer robusten und entschlossenen Politik Südostasiens größte Volkswirtschaft ankurbeln möchte.
Gleich zu Beginn seiner Amtszeit erklärte Prabowo in einer ersten Ansprache seinen Kampf gegen Korruption und Armut – ein deutlicher Kontrast zu seinem gelassenen Vorgänger Joko Widodo. Mit Nachdruck forderte er die Abgeordneten im Parlament auf, das Wort "Merdeka", das für Unabhängigkeit steht, zu rufen, um ihre patriotische Haltung zu bekräftigen.
Prabowos Führungsstil, geprägt von seiner Vergangenheit als Spezialkräftekommandant, sagt ihm nach, dass er auch innerhalb seiner eigenen Reihen keine Scheu habe, für seine Überzeugungen einzustehen. Indem er ein ehrgeiziges Wachstumsziel von 8 % für die kommenden Jahre anstrebt, möchte er dem Land zu neuem wirtschaftlichen Aufschwung verhelfen. Dies soll durch eine Neubelebung des Fertigungssektors, den Kampf gegen die Korruption und die Erhöhung der Einkommen der Bevölkerung erreicht werden.
Die Herausforderung, die Präsenz der Korruption unter Kontrolle zu bringen, steht dabei im Zentrum. Prabowo erkennt den vielschichtigen Preisanstieg an Armut und Korruption sowohl auf regionaler als auch auf nationaler Ebene an, und es bleibt abzuwarten, wie er die Anti-Korruptionsbehörde wieder stärken kann.
Ein weiteres ehrgeiziges Ziel ist die Erreichung der Nahrungsmittelsouveränität in den nächsten vier bis fünf Jahren. Dafür plant Prabowo Investitionen von rund acht Milliarden Dollar in die Nahrungsmittelversorgung, inklusive dem Ausbau von Lagermöglichkeiten und zusätzlichen Reisfeldern. Auch soll die Downstream-Industrie des Landes gestärkt werden, um durch eine bessere Nutzung von Indonesiens Rohstoffreichtum mehr Investitionen anzuziehen und Arbeitsplätze zu schaffen.
Ein weiteres Ziel von Prabowo ist die vollständige Kontrolle über das Parlament, die ihm die Durchsetzung seiner Ziele erleichtern würde. Dennoch bleibt offen, wie er auf mögliche Widerstände und Kritik an seiner Politik und seiner Vergangenheit reagieren wird.
Abschließend betonte Prabowo eine kohärente Außenpolitik, die enge Beziehungen zu verschiedenen globalen Akteuren aufrechterhält, während er Indonesiens Prinzipien gegen Unterdrückung und Apartheid bekräftigte.