Prabowo Subianto beginnt diplomatische Offensive mit China

Indonesiens neuer Präsident Prabowo Subianto startet seine erste Auslandsreise mit einem symbolträchtigen Besuch in China, dem wichtigsten Handelspartner seines Landes. Seit seinem Amtsantritt vor drei Wochen hat Prabowo klargestellt, dass er Indonesien eine aktivere Rolle in der internationalen Politik zuschreiben möchte. Während seines dreitägigen Aufenthalts in Peking, der Teil einer Fünf-Länder-Tour ist, wird Prabowo Gespräche mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping führen. Weitere Stationen seiner Reise sind die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Peru und Brasilien. Experten sehen in Prabowos Vorstoß in Richtung Peking einen pragmatischen Schritt, um seine wirtschaftlichen Versprechen zu erfüllen. Die strategische Bedeutung Chinas für Indonesien zeigt sich nicht zuletzt in den hohen ausländischen Direktinvestitionen, die dem Land in den letzten Jahren zu Wachstum verholfen haben. Prabowo plant, das Wirtschaftswachstum von gegenwärtig rund fünf Prozent auf acht Prozent jährlich zu steigern, was ohne internationale Investitionen nicht zu erreichen wäre. Besonders die Investitionen von chinesischen Unternehmen in Indonesiens Nickelindustrie und die Unterstützung beim Bau der ersten Hochgeschwindigkeitsbahnlinie im Rahmen der Belt and Road Initiative unterstreichen die enge wirtschaftliche Verbindung zwischen beiden Nationen. Trotz seiner wirtschaftlichen Annäherung an China verfolgt Prabowo eine Politik der internationalen Neutralität und wird nach seinem China-Besuch die bilateralen Beziehungen mit den USA und anderen westlichen Ländern vertiefen. Im Rahmen seiner Bemühungen, Indonesien international stärker zu positionieren, wird Prabowo an bedeutenden globalen Foren teilnehmen, darunter das APEC-Forum in Peru und der G20-Gipfel in Brasilien. In diesen Gesprächen möchte Prabowo nicht nur wirtschaftliche Partnerschaften ausbauen, sondern auch geopolitische Herausforderungen angehen. Ein zentrales Anliegen ist die friedliche Beilegung der Streitigkeiten im Südchinesischen Meer, bei denen es immer wieder zu Spannungen mit China gekommen ist. In der Vergangenheit hat Prabowo sich als Verteidigungsminister bereits für Friedensinitiativen eingesetzt, ein Engagement das er nun auf internationalem Parkett fortsetzen möchte. Mit seiner aktiven Diplomatie und dem klaren Bekenntnis zu einer friedlichen Außenpolitik will Prabowo Indonesien zu einer bedeutenderen Macht auf der globalen Bühne machen.