Prabowo Subianto, einstiger Militärgeneral, wird als neuer Präsident Indonesiens vereidigt und verfolgt ehrgeizige Pläne zur Ankurbelung des Wachstums, während er Südostasiens größte Wirtschaft auf die internationale Bühne führen will. Nach einem Erdrutschsieg im Februar übernimmt der 73-Jährige das Amt von Joko Widodo. Ihm zur Seite steht Gibran Rakabuming Raka, der älteste Sohn des Vorgängers, als sein Vize.
Prabowos Aufstieg zur Präsidentschaft markiert eine bemerkenswerte Wendung für den einstiger Kommandeur der berüchtigten Spezialkräfte, der einst aus dem Militär entlassen und von den USA wegen angeblicher Entführung von Demokratieaktivisten gesperrt wurde. Trotz aller Vorwürfe, die er stets von sich wies, gewann Prabowo dank der Unterstützung des beliebten Widodo und dem Versprechen der Fortführung bestehender Politiken sowie kostenfreier Schulmahlzeiten, einem Programm, das 28 Milliarden Dollar kosten soll, das Vertrauen der Bevölkerung.
Jedoch deutete Prabowo bereits an, in verschiedenen Bereichen von seinem Vorgänger abweichen zu wollen, von Regierungsinvestitionen bis hin zur Außenpolitik. Er zeigt sich offen für höhere Verschuldung zur Finanzierung sozialer Unterstützungsprogramme und plant eine Erweiterung des Kabinetts um ein Drittel zur Integration politischer Verbündeter. Zudem strebt er an, Indonesien international stärker zu positionieren und engagierter in globale Fragen einzugreifen.
Inlandsgerichte stehen im Zentrum von Prabowos Prioritäten, während Widodo auf Infrastruktur setzte. Prabowo legt Fokus auf die Gewährleistung von Ernährungs- und Energiesicherheit und will Armut bekämpfen. Allerdings wird er zur Erreichung seiner Wachstumsziele Investitionen anziehen müssen. Dies ist eine herausfordernde Aufgabe, insbesondere da er eine Wachstumsrate von acht Prozent anstrebt, was hohe in- und ausländische Investitionen erfordert.