Infolge von landesweiten Warnstreiks bei der Deutschen Post, zu denen die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hat, müssen sich Bürger weiterhin auf kleinere Verzögerungen bei Postsendungen einstellen. Laut Postangaben nahmen bereits am Mittwoch rund 2.800 Beschäftigte an mehr als 250 Standorten die Arbeit nieder. Die Streikbeteiligung variierte dabei stark zwischen verschiedenen Regionen, darunter Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern.
Der Streik betraf hauptsächlich die Paketzustellung, könnte jedoch aufgrund der Verbundzustellung auch die Briefmenge beeinflussen. Bereits am Vortag waren einige Briefzentren bestreikt worden, was zu einer Verringerung der bereitstehenden Briefmenge führte und einige Briefkästen leer ließ. Eine Sprecherin der Post schätzte den Rückgang der ausgelieferten Postsendungen auf einen niedrigen einstelligen Prozentbereich. Dennoch zeigte sie sich optimistisch, dass die Rückstände zeitnah aufgearbeitet werden können. Der Logistikriese Deutsche Post, der zum Konzern DHL gehört, stellt täglich Millionen von Briefen und Paketen zu.
Im Zentrum des Streiks stehen Forderungen der Gewerkschaft Verdi nach einem siebenprozentigen Gehaltsplus für etwa 170.000 Tarifbeschäftigte, sowie nach zusätzlichen Urlaubstagen. Die Deutsche Post, die auf sinkende Briefmengen und hohen Investitionsbedarf hinweist, empfindet die Forderungen als übertrieben und kündigte an, in der bevorstehenden Tarifrunde ein tragfähiges Angebot vorzulegen. Die Streikmaßnahmen betrachtet die Post als unbegründet.