Service für den Alltag
Mit 1.000 Euro Bargeld einfach im Supermarkt rausspazieren – das ermöglicht die Postbank ihren Kunden ab November in rund 12.500 Geschäften deutschlandweit. Für viele ist das eine willkommene Erleichterung, denn die Zahl der Postbank-Filialen schwindet weiter.
Bis 2026 sollen über 40 Prozent der Zweigstellen geschlossen werden. Gerade abseits der Ballungsräume wird der Weg zur nächsten Bankstelle für Kundinnen und Kunden immer weiter.
„Mit dem neuen Service erweitern wir das Bargeldnetz massiv, auch in ländlichen Regionen,“ sagt Dominik Hennen, Leiter des Massenkundengeschäfts bei der Deutschen Bank, der Mutter der Postbank.
Ein Barcode, keine Girocard
Das Prinzip ist einfach: Kunden erzeugen einen Barcode in der Postbank-App und können diesen an der Kasse eines teilnehmenden Geschäfts scannen lassen. Im Handumdrehen sind Einzahlungen und Auszahlungen von bis zu 999,99 Euro möglich – ohne, dass man noch irgendetwas einkaufen muss.
Erstmals ist nun auch das Einzahlen von Bargeld im Einzelhandel möglich, allerdings fällt hier eine Gebühr von 1,5 Prozent an. Die Obergrenze für Abhebungen ist im Vergleich zu den bisherigen 200 Euro beim Einkaufen fünfmal so hoch. Ein Vorteil, den vor allem auch Geschäftskunden zu schätzen wissen werden.
Ein neuer Schritt im Bargeldverkehr
Bargeld direkt an der Ladenkasse zu erhalten, das gibt es längst als „Cashback-Verfahren“. Doch hier bietet der neue Barcode-Service Vorteile, gerade für die Einzelhändler: Anders als beim bisherigen Verfahren zahlen Händler keine Gebühren – stattdessen erhalten sie für die Transaktion eine kleine Vergütung.
Das neue System könnte daher auch für sie attraktiv sein, während Kunden von einer flexibleren Versorgung profitieren.
„Cashback ist gefragt wie nie,“ berichtet das Handelsinstitut EHI.
41 Prozent der Deutschen haben laut Bundesbank-Umfrage 2023 zumindest gelegentlich an der Kasse Geld abgehoben.
Mehr Freiheit, weniger Bankstellen
Der neue Service kommt, während das Filialnetz der Postbank weiter schrumpft. Schon bald sind etwa nur noch 320 von ehemals 550 Zweigstellen übrig, während Post-Partneragenturen bereits bis 2025 keine Finanzdienstleistungen mehr anbieten werden.
Dass nun auch die Deutsche Bank ab Ende 2025 ihre eigenen Kundinnen und Kunden an das Barcode-System anschließt, zeigt, wohin die Reise geht: hin zu einem schlanken Filialnetz und flexiblen Alternativen im Handel. Die klassische Bankfiliale wird zum selteneren Anlaufpunkt.
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