Das Europäische Komitee für Humanarzneimittel (CHMP) hat seine Haltung zum Alzheimer-Medikament lecanemab geändert und empfiehlt nun dessen Zulassung. Dies gab Biogen, der Partner des japanischen Entwicklers Eisai, bekannt. In den USA ist der Wirkstoff bereits unter dem Namen Leqembi bekannt und wird zur Behandlung im frühen Stadium der Alzheimer-Krankheit eingesetzt. Die Europäische Kommission wird nun in den kommenden Monaten über die Marktzulassung entscheiden. Zuvor hatte das Komitee im Juli Bedenken wegen der Nebenwirkungen des Medikaments geäußert, die den positiven Effekt auf den Krankheitsverlauf möglicherweise überschatteten. Auf Drängen von Eisai wurde die Entscheidung jedoch nochmals überdacht. Leqembi zielt darauf ab, eine klebrige Plakette im Gehirn zu beseitigen, die mit der Krankheit in Verbindung gebracht wird. Studien zufolge konnte das Medikament das Nachlassen von Gedächtnis und Denkfähigkeit bei den behandelten Patienten im Vergleich zu der Placebo-Gruppe um einige Monate verlangsamen. Dennoch sind Nebenwirkungen wie Hirnschwellung und Blutungen mögliche Risiken, die in seltenen Fällen gefährlich sein können. Bereits im letzten Jahr erhielt das Medikament die volle Zulassung durch die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA. Weitere Länder haben ebenfalls bereits grünes Licht erteilt.