19. September, 2024

Märkte

Positivere Stimmung trotz Rezessionsängsten: Spannende Woche für Anleger

Positivere Stimmung trotz Rezessionsängsten: Spannende Woche für Anleger

Nach einem schwachen Beginn im September deutet sich seit Donnerstag eine Wende an den Aktienmärkten an. Insbesondere die dritte Woche des Monats steht im Fokus, mit der künftigen US-Notenbanksitzung am Mittwoch als Höhepunkt. Es wird erwartet, dass die US-Notenbank erstmals seit fünf Jahren die Leitzinsen senken wird, wobei es noch Unsicherheiten über das genaue Ausmaß der Zinssenkung gibt.

Am Montagmorgen notiert der DAX bei 18.640 Punkten, leicht rückläufig im Vergleich zu den 18.699 Punkten zum Handelsschluss am Freitag. Die positiven Vorgaben aus den USA haben sich dennoch bemerkbar gemacht: Sowohl S&P 500, Dow Jones als auch Nasdaq verzeichneten am Freitag deutliche Zugewinne zwischen 4 und 6 Prozent.

"Die positivere Stimmung an den Aktienmärkten könnte anhalten," prognostiziert Thorsten Weinelt von der Commerzbank. Allerdings mahnt er zur Vorsicht, da die bevorstehenden Wochen saisonal eher schwach ausfallen könnten, begleitet von möglichen Gewinnwarnungen aus Unternehmen. "Neue Allzeithochs könnten kurzfristig schwer zu erreichen sein," fügt Weinelt hinzu. Der große Verfalltag an der Terminbörse Eurex am Freitag könnte zusätzlich für Volatilität sorgen.

Markus Reinwand von der Helaba beobachtet, dass die Aktienmärkte trotz noch vorhandener Minuszeichen im September sich auf einem schmalen Grat zwischen Zinssenkungshoffnungen und Wachstumsängsten bewegen. "Die weltweiten Konjunkturdaten bleiben mehrheitlich negativ, was zu Wachstumssorgen führt," erläutert er. Dennoch nimmt der Anteil negativer Überraschungen ab, und die Inflationsdaten liegen insgesamt leicht unter den Erwartungen.

Die Erwartung einer Zinssenkung in den USA, möglicherweise um 0,25 Prozentpunkte, trägt zur Unterstützung der Aktienmärkte bei. "Zinssenkungen sind zwar kein Allheilmittel, helfen jedoch in einem sonst schwierigen Umfeld," so Reinwand.

Charttechniker Christof Geyer warnte dennoch vor übertriebener Zuversicht. "Die aktuellen Indikatoren zeigen zwar Kaufsignale, aber die Bewegung könnte bis Ende September an ihre Grenzen stoßen," erläutert er. Dies wäre eine Gelegenheit, um Qualitätswerte günstig einzusammeln, bevor die typische Jahresendrally ab Anfang Oktober beginnt.

Auch der Goldpreis setzt seinen Höhenflug fort und erreichte zuletzt 2.589 US-Dollar, was einem Anstieg von 25 Prozent seit Jahresbeginn entspricht. Die DZ Bank hat ihre Goldpreisprognose aufgrund der gestiegenen Nachfrage von Zentralbanken angehoben. Analyst Thomas Kulp sieht langfristig einen Goldpreis von 2.800 US-Dollar als erreichbar.