Europas Aktienmärkte konnten am Dienstag eine erfreuliche Entwicklung verzeichnen. Trotz der angespannten Lage aufgrund der deutlichen Verluste der US-Technologiewerte am Vortag sowie der bevorstehenden Zinsentscheidungen der Notenbanken und der laufenden Unternehmensberichtssaison blieben die Zugewinne dennoch in einem überschaubaren Rahmen. Zudem sorgten neue Zolldrohungen des US-Präsidenten Donald Trump für vorsichtige Haltung unter den Investoren. Der EuroStoxx 50 stieg bis zum Mittag um 0,48 Prozent auf 5.213,40 Punkte. Jenseits der Eurozone verzeichnete der Schweizer Leitindex SMI einen Anstieg um 0,75 Prozent auf 12.509,97 Punkte, während der britische FTSE 100 einen Zuwachs von 0,55 Prozent auf 8.550,39 Punkte verbuchte. Besonders positiv wirkten sich die Zahlen von SAP auf das Marktgeschehen aus. Die beeindruckenden Ergebnisse milderten die negative Stimmung nach der starken Korrektur im Bereich der Künstlichen Intelligenz am Vortag etwas ab, erklärte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets. Dennoch herrschte eine gewisse Vorsicht vor, und defensive Versorger standen weiterhin hoch im Kurs. Im Technologiebereich konnten Werte wie SAP nur leichte Zugewinne verzeichnen und notierten mit einem Plus von lediglich 0,3 Prozent. Molnar kommentierte, dass trotz eines 30-prozentigen Wachstums in der Cloud positive Eröffnungsgewinne binnen kürzester Zeit wieder verloren gingen. Dies sei jedoch nach der beeindruckenden Kursentwicklung der letzten zwei Jahre, in denen sich der Wert der SAP-Aktie verdreifachte, kein Grund zur Besorgnis. Erfreulich zeigte sich auch der Pharmasektor, besonders durch die Zuwächse von Roche. Der Pharmakonzern punktete mit ermutigenden Nachrichten zur Produktpipeline: Ein neuer Wirkstoff-Kandidat, Itovebi, verlängerte in einer Phase-III-Studie das Überleben der Patienten, was zu einem Anstieg der Aktie um 1,1 Prozent führte. Auch Lonza profitierte mit einem Zuwachs von fast drei Prozent. Am unteren Ende des Marktes rangierten Rohstoffwerte, belastet durch enttäuschende Wirtschaftsdaten des bedeutenden Rohstoffnachfragers China sowie die Zolldrohungen aus den USA.