Nach einem durch Verluste geprägten Montage zeigen sich am Dienstag Erholungsanzeichen an den US-Aktienmärkten. Anleger warten gespannt auf wegweisende Signale hinsichtlich der Zinspolitik. Die bevorstehenden Inflationszahlen und der Start der Berichtsaison zum dritten Quartal, der noch in dieser Woche erwartet wird, könnten Klarheit schaffen.
Am Montag endeten die drei großen Indizes mit einem Rückgang von rund 1 %. Ursache waren steigende Anleiherenditen, Bedenken über die Auswirkungen des zunehmenden Konflikts im Nahen Osten und eine Neubewertung der Zinserwartungen in den USA. Doch bis Dienstagmorgen zeigten sich die US-Futures optimistisch: Die S&P 500 E-minis legten um 0,35 % zu, die Nasdaq 100 E-minis um 0,38 % und die Dow E-minis machten einen Zuwachs von 0,17 %.
Die Renditen von US-Staatsanleihen fielen leicht von den Höchstständen am Montag, obwohl die Benchmark-10-jährige Anleihe weiterhin über 4 % bleibt. Starke Wirtschaftsdaten der letzten Woche hatten Investoren dazu veranlasst, ihre Erwartungen bezüglich der Zinsänderungen der Federal Reserve in diesem Jahr anzupassen.
Gegenwärtig wird die Chance eines Zinssatzrückgangs um 25 Basispunkte bei der Novembersitzung der Fed auf fast 89 % geschätzt. Auch die Wahrscheinlichkeit, dass es keine Zinsänderung gibt, hat leicht zugenommen.
Sam Stovall, Chief Investment Strategist bei CFRA Research, prognostiziert für das dritte Quartal einen Gewinnanstieg der S&P 500-Unternehmen von 3,2 % im Jahresvergleich, mit Zuwächsen in sechs der elf Sektoren.
Fed-Gouverneurin Adriana Kugler erklärte bereits am Dienstag, sie unterstütze weitere Zinssenkungen, sollte die Inflation wie erwartet nachlassen. Am Montag hatten einige Fed-Beamte wie John Williams und Alberto Musalem angemerkt, dass langfristig Zinssenkungen angebracht seien.
Weitere Fed-Vertreter, einschließlich Raphael Bostic, Susan Collins und Philip Jefferson, werden im Laufe des Tages erwartet. Zudem stehen die Daten zur internationalen Handelsbilanz für August kurz vor der Veröffentlichung.
Des Weiteren beobachten Investoren die Auswirkungen des Hurrikans Milton der Kategorie 4 auf die Märkte mit Sorge.
Bei den Einzelaktien stiegen die Anteile von Honeywell um 2,9 %, nachdem bekannt wurde, dass das Unternehmen plant, seine Sparte für fortschrittliche Materialien auszugliedern.
US-notierte Aktien chinesischer Unternehmen erlitten Verluste, da der Optimismus über Chinas Stimulierungsmaßnahmen nachließ und detailliertere Informationen ausblieben. Die Aktien von Alibaba Group, JD.com und PDD Holdings verzeichneten Rückgänge zwischen 8,3 % und 10,8 %.