09. Januar, 2025

Wirtschaft

Positive Impulse für die deutsche Industrie, aber nachhaltige Erholung ungewiss

Positive Impulse für die deutsche Industrie, aber nachhaltige Erholung ungewiss

Die zuletzt gebeutelten Unternehmen des deutschen Verarbeitenden Gewerbes können vorerst aufatmen: Im November verzeichnete die Produktion nach zwei aufeinanderfolgenden Rückschlägen einen positiven Zuwachs von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Diese erfreulichen Zahlen veröffentlichten das Statistische Bundesamt in Wiesbaden. Die Expertenprognosen lagen zuvor lediglich bei einem Plus von einem Prozent. Darüber hinaus fiel der Produktionsrückgang im Oktober mit 0,4 Prozent weniger stark aus als zuvor gemeldet.

Energieerzeugung und Baugewerbe trugen maßgeblich zu diesem Aufschwung bei. Die Energieproduktion kletterte kalender- und saisonbereinigt um 5,6 Prozent in die Höhe, während das Baugewerbe einen Anstieg von 2,1 Prozent verzeichnete. Besonders bemerkenswert war das Wachstum im Bereich des "sonstigen Fahrzeugbaus", dessen Output um beeindruckende 11,4 Prozent zulegte.

Doch trüben schwache Auftragseingangsdaten den optimistischen Ausblick. Im November sanken die Bestellungen im Verarbeitenden Gewerbe um 5,4 Prozent, bedingt durch einen Einbruch bei Großaufträgen. Das Bundeswirtschaftsministerium warnt zudem vor zu großem Optimismus und verweist auf anhaltende geopolitische Unsicherheiten und negative Stimmungsindikatoren.

Das Kiel Institut für Weltwirtschaft bleibt skeptisch und sieht in den Produktionsgewinnen nur einen kurzzeitigen Lichtblick. Die Kapazitäten der Industrieunternehmen sind maßgeblich geschrumpft, und die Rückkehr zu früheren Produktionsniveaus bleibt laut Analyst Nils Jannsen mittelfristig unwahrscheinlich. Entsprechend fehlen verlässliche Anzeichen für eine nachhaltige Erholung.

- Destatis