29. April, 2025

Wirtschaft

Positive Entwicklung im Fleischerhandwerk: Ein überraschender Trend zeichnet sich ab

Die Fleischereibranche sieht sich mit einer bemerkenswerten Trendwende konfrontiert: Nach einer zweijährigen Phase der Zurückhaltung steigt das Interesse junger Menschen an einer Berufsausbildung im Fleischerhandwerk wieder signifikant an. Der Deutsche Fleischer-Verband meldet einen Zuwachs der neu eingetragenen Auszubildenden um 5,4 Prozent, sodass die Gesamtzahl nun stolze 2.434 erreicht. Diese erfreuliche Entwicklung spiegelt sich nicht nur im handwerklichen Bereich wider, sondern zeigt auch im Verkauf eine deutliche Belebung. Der Berufseinstieg im Verkaufssektor verzeichnet einen Zuwachs von nahezu 16 Prozent bei Neueinsteigenden, was die Attraktivität der Branche unter jungen Menschen erneut bestätigt.

Besonders hervorzuheben ist der zunehmende Anteil ausländischer Ausbildungsanwärterinnen und -anwärter. Fast die Hälfte der 2.352 neuen Ausbildungsplätze wird von Personen ohne deutschen Pass besetzt, was vor allem in den süddeutschen Bundesländern besonders auffällt. Diese Entwicklung kann unter anderem auf einen Rückgang der Attraktivität alternativer Ausbildungsberufe, wie etwa im Bausektor, zurückgeführt werden.

Gleichzeitig vollzieht sich ein struktureller Wandel innerhalb der Branche. Die Zahl der handwerklichen Fleischereibetriebe zeigt weiterhin einen Abwärtstrend. Die aktuellen Zahlen weisen 16.381 Betriebe auf, darunter 9.872 Meisterbetriebe, der Rückgang verläuft jedoch moderater als in den Vorjahren. Dies bringt jedoch auch einen Rückgang der Arbeitsplätze mit sich. Die Gesamtanzahl der Beschäftigten hat sich um 2,4 Prozent auf 130.000 reduziert.

Entgegen dieser Entwicklung zeigen sich die Umsätze der Betriebe erstaunlich robust. Trotz des anhaltenden Betriebsrückgangs konnte der durchschnittliche Erlös pro Betrieb um 2 Prozent auf etwa 2 Millionen Euro gesteigert werden, was auf eine gesteigerte Effizienz und möglicherweise auf höhere Produktpreise hinweist. Laut Statistischem Bundesamt verzeichnet zudem die Fleischproduktion erstmal seit 2016 einen leichten Anstieg. Auch die private Nachfrage nach Fleischprodukten nimmt leicht zu, mit einem Zuwachs von 0,8 Prozent, was einem jährlichen Pro-Kopf-Konsum von 53,2 Kilogramm entspricht.