Der private Equity-Fonds Lone Star Funds zieht in Erwägung, sich von seinem Anteil an der portugiesischen Bank Novo Banco zu trennen. Hierbei werden sowohl ein Verkauf als auch ein Börsengang geprüft. Laut informierten Kreisen hat Lone Star die Deutsche Bank für die strategischen Gespräche mit potenziellen Käufern ins Boot geholt und arbeitet an der Bildung eines Konsortiums zur Unterstützung einer möglichen Börsennotierung. Seit der Übernahme von 75% der Anteile durch Lone Star im Jahr 2017 hat Novo Banco signifikante Fortschritte gemacht. Nach der Abspaltung von Banco Espirito Santo, einer herausfordernden Umstrukturierung und dem Verkauf von notleidenden Krediten, konnte die Bank 2021 erstmals Gewinne verzeichnen, was nicht zuletzt den gestiegenen Zinsen zu verdanken ist. Der CEO von Novo Banco, Mark Bourke, betonte wiederholt, dass ein Börsengang seit einiger Zeit aktiv vorbereitet wird, obwohl weiterhin alle strategischen Optionen offen bleiben. In den letzten Monaten intensivierten sich die Treffen mit Investoren. Kürzlich konnte Novo Banco erfolgreich 500 Millionen Euro in Form von senior preferred Anleihen platzieren, wobei die Nachfrage das Angebot um mehr als das Dreifache überschritt. Diese Entwicklung ebnet den Weg für die geplante Ausschüttung von Dividenden, was durch eine Vereinbarung mit der portugiesischen Zentralbank ermöglicht wurde. Eine mögliche Dividende von 1 Milliarde Euro wurde anvisiert, wobei der portugiesische Staat einen Anteil von etwa 300 Millionen Euro in Aussicht hat. Novo Banco steht nun erneut am Scheideweg, ob ein Verkauf oder die Öffnung der Märkte durch einen Börsengang der nächste Schritt sein wird.