02. Januar, 2025

Wirtschaft

Portoerhöhung: Deutsche Post justiert die Preise

Portoerhöhung: Deutsche Post justiert die Preise

Die Deutsche Post plant, das Porto für verschiedene Briefsendungen zum Jahresbeginn zu erhöhen. Der Preis für einen Standardbrief soll künftig 95 Cent betragen, womit die Kosten um 10 Cent steigen würden. Diese Anpassung hat die Post bei der Bundesnetzagentur beantragt und rechnet mit deren Einverständnis. Auch andere Sendungsarten sollen teurer werden: Der Kompaktbrief mit einem Gewicht von bis zu 50 Gramm soll 1,10 Euro kosten, während der Großbrief bis 500 Gramm auf 1,80 Euro steigt.

Die Preisanpassungen betreffen ebenfalls Postkarten, die in Zukunft wie der Standardbrief 95 Cent kosten werden. Dies markiert einen erheblichen Preisanstieg von 25 Cent. Im internationalen Versand werden 1,25 Euro fällig, eine Erhöhung um 30 Cent. Diese Maßnahme solle nicht nur betriebswirtschaftlichen Aspekten Rechnung tragen, sondern auch die Produktpalette gegenwärtiger gestalten, so die Deutsche Post. Dieses Modell ist in vielen anderen europäischen Staaten bereits gängig.

Trotz fortschreitender Digitalisierung, die den Briefeinsatz stark zurückgehen lässt, sieht sich die Deutsche Post steigenden Betriebskosten ausgesetzt. Besondere Herausforderungen stellen hier die steigenden Energiepreise, Löhne und Investitionen in den Klimaschutz dar, etwa durch die Umstellung auf Elektrofahrzeuge. Die Bundesnetzagentur gibt der Deutschen Post einen Spielraum von bis zu 10,5 Prozent für die Portoerhöhung, wenngleich das Unternehmen auf eine noch größere Anpassung gehofft hatte.

DHL-Vorständin Nikola Hagleitner hebt hervor, dass trotz der Preiserhöhung die deutschen Porti im europäischen Vergleich weiterhin günstig bleiben. Sie betont die Notwendigkeit der Anpassung aufgrund steigender Kosten und kündigt an, dass alte Briefmarken weiterhin gültig bleiben, jedoch aufgestockt werden müssen. Laut der Post wird der Preis für ein vergleichbares Produkt im EU-Ausland durchschnittlich bei 1,46 Euro liegen.

FDP-Politiker Reinhard Houben begrüßt, dass der Standardbrief weiterhin unter einem Euro bleibt. Er warnt jedoch vor den Konsequenzen der Postgesetz-Reform, die den Versand verlangsamen könnte, und warnt vor unangemessen hohen Anhebungen, die sich nicht durch Leistungsverbesserungen rechtfertigen lassen.