07. September, 2024

Wirtschaft

Porsche warnt vor Produktionsverzögerungen aufgrund von Hochwasser bei Aluminiumlieferant

Porsche warnt vor Produktionsverzögerungen aufgrund von Hochwasser bei Aluminiumlieferant

Porsche sieht sich mit erheblichen Produktionsverzögerungen konfrontiert, nachdem Überschwemmungen bei einem wichtigen Aluminiumzulieferer in Europa zu einer signifikanten Versorgungslücke geführt haben. Dies wird voraussichtlich nicht nur die Produktionsmengen, sondern auch die Gewinnmargen und Umsatzerwartungen des deutschen Sportwagenherstellers im laufenden Jahr negativ beeinflussen.

Dieses jüngste Problem kommt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt für das Stuttgarter Unternehmen, das bereits mit sinkenden operativen Margen, rückläufigen Verkäufen in China und einem satten Kursverlust von 40 Prozent innerhalb eines Jahres zu kämpfen hat. Am Dienstagmorgen fielen die Aktien von Porsche um drei Prozent in Frankfurt, nachdem die Nachricht publik wurde.

Ein Sprecher von Porsche erklärte, dass das Hochwasser in der süddeutschen Region Bayern und Baden-Württemberg zur Stilllegung eines Aluminiumwerks geführt und folglich die Lieferketten gestört habe. Trotz umgehender Gegenmaßnahmen sei eine Verringerung der Produktionskapazitäten unvermeidbar, was nicht vollständig im weiteren Jahresverlauf kompensiert werden könne.

Damit rechnet das Unternehmen nun mit einer operativen Gewinnmarge von nur noch 14 bis 15 Prozent für das Jahr, statt der ursprünglich prognostizierten 15 bis 17 Prozent. Auch die Umsatzerwartungen wurden herabgestuft, von zuvor prognostizierten 40 bis 42 Milliarden Euro auf nun 39 bis 40 Milliarden Euro.

Das Hochwasser hat darüber hinaus die Prognosen für die Produktion von Elektrofahrzeugen negativ beeinflusst. Elektrische Modelle werden nur noch etwa 12 bis 13 Prozent der gesamten Auslieferungen ausmachen, verglichen mit früheren Erwartungen von 13 bis 15 Prozent.

Zusätzlich erwartet Porsche nun eine Nettoliquiditätsmarge im Automobilbereich – abgesehen von der Finanzierungsdivision – von 7 bis 8,5 Prozent, gegenüber der vorherigen Schätzung von 8,5 bis 10,5 Prozent. Diese Entwicklung kommt kurz bevor das Unternehmen seine Halbjahresergebnisse bekannt geben wollte.

Erschwerend hinzu kam, dass auch der Mutterkonzern Volkswagen kürzlich seine eigenen Prognosen für die operative Gewinnmarge senkte und das Audi-Werk in Brüssel mit rund 3.000 Arbeitsplätzen aufgrund geringer Nachfrage nach Elektroautos möglicherweise zur Schließung ansteht.