Milliardenabschreibungen belasten das Jahresergebnis
Ein Freitagabend mit schlechten Nachrichten: Die Porsche Automobil Holding SE musste ihre Ergebnisprognose für 2024 zurückziehen. Ursprünglich hatte das Unternehmen ein Konzernergebnis nach Steuern von 2,4 bis 4,4 Milliarden Euro erwartet.
Nun droht ein „erheblich negatives“ Ergebnis – ein herber Schlag für die Holding. Grund für die Prognoseanpassung sind außerplanmäßige Wertberichtigungen auf die Beteiligungen an der Volkswagen AG und der Porsche AG.
Nach ersten Einschätzungen belaufen sich die Abschreibungen auf 7 bis 20 Milliarden Euro bei Volkswagen und weitere 1 bis 2 Milliarden Euro bei Porsche.
Die Besonderheit: Diese Abschreibungen sind bilanzieller Natur und haben keinen direkten Einfluss auf die Liquidität der Holding. Trotzdem werfen sie ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, vor denen die Porsche SE steht.
Prognosen zur Finanzkraft bleiben stabil
Trotz der negativen Schlagzeilen betont der Vorstand der Porsche SE die robuste finanzielle Lage des Unternehmens. Die Nettoverschuldung bleibt stabil in der prognostizierten Spanne von 5,0 bis 5,5 Milliarden Euro. Zudem soll es weiterhin eine Dividende für das Geschäftsjahr 2024 geben.
„Finanziell ist die Porsche SE unverändert solide aufgestellt“, heißt es in der Mitteilung.
Der Vorstand zeigt sich überzeugt, dass die Kernbeteiligungen langfristig ihr Wertsteigerungspotenzial entfalten werden. Damit setzt das Unternehmen auf eine nachhaltige Perspektive und signalisiert Stabilität trotz kurzfristiger Herausforderungen.
Warum die Wertberichtigungen nötig sind
Die Wertberichtigungen basieren auf einer fehlenden aktuellen Planungsgrundlage der Volkswagen AG und der Porsche AG. Stattdessen stützt sich die Porsche SE auf externe Analystenschätzungen, um künftige Zahlungsströme zu bewerten. Diese Methode führte zu einer Anpassung der Konzernbuchwerte.
Interessanterweise liegen die Buchwerte der Beteiligungen nach der Neubewertung weiterhin deutlich über den aktuellen Börsenwerten. Das unterstreicht die langfristige Einschätzung des Unternehmens, erklärt aber auch, warum der Markt skeptisch bleibt.