07. Februar, 2025

Wirtschaft

Porsche plant umfassende Investitionen zur Krisenbewältigung

Porsche plant umfassende Investitionen zur Krisenbewältigung

Der Stuttgarter Sportwagenhersteller Porsche setzt in einem ambitionierten Schritt auf ein umfangreiches Investitionsprogramm, um sich gegen die gegenwärtige Krisensituation zu wappnen. Mit bemerkenswerten Investitionen in die Entwicklung neuer Verbrennermotoren und Plug-in-Hybridmodelle sowie der Erweiterung von Sonder- und Exklusivausstattungen will Konzernchef Oliver Blume langfristige Erfolge sichern. Dabei nimmt Porsche bewusst eine Minderung der operativen Marge in Kauf. Diese war bereits im Vorjahr unter Druck geraten. Trotz der aktuellen Herausforderungen bietet das Management eine stabile Dividende an. Die positive Nachricht jedoch trübt der aktuelle Kurs der Porsche-Aktie, der sich nach einem kurzen Höhenflug nach dem Börsengang im September 2022 auf einem niedrigeren Niveau bewegt. Ein Rekordhoch von über 120 Euro im Mai 2023 hat sich seither um die Hälfte reduziert. Jose Asumendi, Analyst bei JPMorgan, bezeichnet die angestrebten Veränderungen als notwendige Schritte. Sie seien wichtig für die strategische Neuausrichtung und ermöglichten ein baldiges Wachstum. Die finanziellen Anforderungen der Umstrukturierung führen jedoch zu einer Anpassung der Gewinnerwartungen. Porsche verzeichnete im letzten Jahr eine operative Marge am unteren Ende der angestrebten Skala von 14 bis 15 Prozent. Im Vergleich dazu konnte 2023 noch eine Marge von 18 Prozent erzielt werden. Die Herausforderungen resultieren aus einem schwachen Marktauftritt in China und der Einführung neuer Modelle, was die ambitionierte Zielvorgabe von mehr als 20 Prozent Umsatzrendite langfristig erfordert. Das angepeilte Investitionsprogramm lässt in diesem Jahr die Marge sogar auf 10 bis 12 Prozent sinken. Höhere Investitionen sind auch in die Batterietechnologie und eine umfassende organisatorische Umstrukturierung geplant. Für das Jahr 2025 erwartet das Management finanzielle Einbußen im Automobilbereich von rund 800 Millionen Euro. Gleichzeitig bleibt der Umsatz im Bereich von 39 bis 40 Milliarden Euro stabil. Inmitten dieser Neuausrichtung hat Porsche angekündigt, dass Finanzchef Lutz Meschke und Vertriebsvorstand Detlev von Platen ihre Positionen aufgeben werden. Experten vermuten, dass dies auch mit den enttäuschenden Zahlen aus China zusammenhängt, obwohl keine offiziellen Gründe angegeben wurden. Trotz der belastenden Situation bleibt es das Ziel von Porsche, die Dividende stabil zu halten, während der vollständige Geschäftsbericht für das Vorjahr am 12. März veröffentlicht werden soll.