Die traditionsreiche Sportwagenmarke Porsche, die für ihre innovative E-Auto-Strategie bekannt war, vollzieht einen bemerkenswerten Strategiewechsel. Unter dem Druck schwacher Nachfrage und herausfordernder Bedingungen in China sind die Schwaben nun zurück auf dem Weg zu Verbrennungsmotoren. Diese Entscheidung verdeutlicht die Herausforderungen, denen sich die Automobilbranche aktuell gegenübersieht.
Das Unternehmen, das mehrheitlich zu Volkswagen gehört, plant nun, 2024 bis zu 800 Millionen Euro in die Entwicklung von Verbrennern und Plug-in-Hybridfahrzeugen zu investieren. Parallel dazu sollen in Batterieaktivitäten investiert und die Organisation angepasst werden. Ursprünglich zielte Porsche darauf ab, bis 2030 den Großteil seiner Modelle vollelektrisch zu produzieren, was jedoch nun teilweise rückgängig gemacht wird.
Insbesondere in China, dem wichtigsten Markt für Porsche, fiel die Nachfrage stark – ein Rückgang von 28 Prozent verdeutlicht die schwierige wirtschaftliche Lage. Das Elektro-Modell Taycan verkaufte sich schleppend, während der elektrifizierte Macan mitten in der Flaute auf den Markt kam. Autoexperten sehen den Rückzug zur Verbrennung als vernünftigen Schritt. Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer und Stefan Reindl vom Institut für Automobilwirtschaft äußern sich kritisch und vermuten große strategische Spannungen innerhalb des Unternehmens. Die Doppelfunktion von Oliver Blume als Chef von Porsche und Vorsitzender des Volkswagen-Konzerns wird zur Diskussion gestellt.
Viele fragen sich, ob dieser Schritt den gewünschten Erfolg bringt oder Porsche weiter unter Druck setzen wird, auch im Vergleich zu seinen Mitbewerbern auf demselben Markt.