31. Oktober, 2024

Märkte

Porsche drängt in den Batteriemarkt: Bundeskartellamt genehmigt Einstieg bei Varta

Porsche drängt in den Batteriemarkt: Bundeskartellamt genehmigt Einstieg bei Varta

Das Bundeskartellamt hat die Übernahme der Varta-Tochtergesellschaft V4Drive Battery durch den Sportwagenhersteller Porsche genehmigt. Der Stuttgarter Autobauer erhält dabei die Mehrheit am Bereich für großformatige Lithium-Ionen-Zellen für Elektrofahrzeuge, die unter anderem im Porsche 911 Carrera GTS Verwendung finden. Varta bleibt als Minderheitsgesellschafterin an Bord, während die Michael-Tojner-Gruppe als weiterer Gesellschafter bestehen bleibt. Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts, erklärte, dass bei der Überprüfung des Vorhabens keine wettbewerblichen Bedenken festgestellt wurden. Entscheidend war, dass Porsche keine strategische Kontrolle über Varta erlangt, insbesondere keine Vetorechte bei geschäftspolitischen Entscheidungen. Der Batteriekonzern aus Ellwangen kämpft derweil mit finanziellen Schwierigkeiten, die durch ein StaRUG-Verfahren bewältigt werden sollen. Das StaRUG-Verfahren, von Varta im Juli eingeleitet, zielt darauf ab, die Gläubigerposition zu stärken und Alt-Aktionäre aus dem Unternehmen zu drängen. Im Rahmen der Sanierung wurde eine Einigung erzielt: Ein Schuldenschnitt und die Verlängerung von Krediten sollen die Verbindlichkeiten erheblich reduzieren. Zudem wird das Grundkapital auf null herabgesetzt, was das Ausscheiden der Aktionäre ohne Entschädigung bedeutet. Nach einer Neubegebung der Aktien halten die Michael-Tojner-Gruppe und Porsche je 30 Millionen Euro, ergänzt durch ein Darlehen der Gläubiger. Die Herausforderungen, vor denen Varta steht, betreffen nicht nur das finanzielle Gleichgewicht, sondern auch rund 4.000 Beschäftigte des Unternehmens. Die anstehenden Veränderungen könnten jedenfalls neue Perspektiven für den Batteriehersteller und seinen Einstieg in den zukunftsträchtigen Markt der Elektromobilität bieten.