Die Traditionsmarke Porsche nimmt erheblichen finanziellen Aufwand in Kauf, um sich gegen die aktuellen Marktherausforderungen zu stemmen. Das neue Maßnahmenpaket der Stuttgarter konzentriert sich auf die Entwicklung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren und Plug-in-Hybridantrieben sowie auf erweiterte Sonder- und Exklusivausstattungen. Konzernchef Oliver Blume zeigt sich entschlossen und nimmt dabei bewusst eine Verschlechterung der operativen Marge in Kauf, um langfristig höhere Erträge zu sichern. Bereits im Jahr 2024 wurde laut vorläufigen Zahlen ein deutlicher Druck auf die Margen spürbar, was den Aktienkurs von Porsche in den Keller schickte. So sank das im Dax gelistete Porsche-Papier auf ein neues Rekordtief. Trotz dieser vorübergehenden Rückschläge hält die Unternehmensführung an der Aussicht auf eine stabile Dividende fest. Analysten weisen die Maßnahmen als notwendige Schritte aus. So betont Jose Asumendi von JPMorgan, dass diese Veränderungen von strategischer Bedeutung sind und eine Rückkehr zu Wachstum ermöglichen. Auch Branchenexperte Stephen Reitman sieht den Umbau als Reaktion auf die schwache Nachfrage nach Elektroautos von Porsche. Zwar stellt die aktuelle Gesellschaftslage die Umsatzziele des Unternehmens infrage, dennoch sei die finanzielle Stabilität weiterhin ein Ziel des Managements. Porsche strebt langfristig eine Umsatzrendite von über 20 Prozent an, was mit erheblichen Investitionen einhergeht. Diese richten sich insbesondere auf neue Modelle und Batterieaktivitäten. Die Auswirkungen auf den Netto-Cashflow des Automobilbereichs werden voraussichtlich spürbar sein, mit einer Belastung von bis zu 800 Millionen Euro im laufenden Jahr. Finanzchef Lutz Meschke und Vertriebsvorstand Detlev von Platen haben bereits ihren Rückzug angekündigt, was teils auf das schwache Abschneiden im chinesischen Markt zurückgeführt wird. Chinas schwächelnde Nachfrage nach Luxusfahrzeugen trifft auch Volkswagen hart. Der traditionsreiche Autobauer sah sich zuletzt gezwungen, in Deutschland 35.000 Stellen zu reduzieren. Porsche wiederum zeigt sich zuversichtlich, dass die Dividendenpolitik stabil bleiben wird, während die Eigentümerholding Porsche SE sich auf signifikante Wertberichtigungen ihrer Beteiligungen an Porsche und Volkswagen einstellt.